Baden-Wuerttemberg

Stadtteil Reiselfingen

In Blau mit einem von Blau und Silber (weiß) im Wolkenschnitt geteilten Bord ein doppelreihig silbern(weiß)-rot geschachter Schrägbalken, oben und unten begleitet von je einem silbernen (weißen) Großbuchstaben T.

Wie bei den übrigen fürstenbergischen Orten dieses Raumes ist auch für Reiselfingen eine Siegelführung in vorbadischer Zeit nicht nachzuweisen. Der erste Siegelbeleg findet sich auf dem Vollmachtsformular der Gemeinde zur Huldigung gegenüber Großherzog Karl aus dem Jahre 1811. Der Stempel mit der Umschrift REISELFINGER GEMEIND.SIGIL enthält, von Pflanzenornamenten umgeben und von einem Fürstenhut überhöht, einen Wappenschild mit einem erniedrigten, in zwei Reihen rautenförmig geschachten Balken. Auch die weiteren Siegelstempel der Gemeinde aus dem 19. J ahrhundert zeigen dieses Bild, das sich einer Erklärung entzieht. Schon 1903 deutete die Gemeinde auf eine entsprechende Anfrage des Generallandesarchivs nur den Fürstenhut über dem Schild als Zeichen der ehemaligen Zugehörigkeit zu Fürstenberg, äußerte sich aber nicht zum eigentlichen Wappenbild.

Nach den Vorschriften für die Gestaltung der Gemeindesiegel konnte aber gerade der Fürstenhut nicht im Siegel verbleiben. Einen, freilich auf unrichtigen Vorgaben beruhenden, Vorschlag des Archivs für ein neues Wappen lehnte die Gemeinde jedoch ab. Sie wünschte, das alte Siegel zu behalten, das als sehr schön verziert und ausgearbeitet empfunden wurde. Der zweite Entwurf des Generallandesarchivs wurde hingegen Ende 1903 vom Gemeinderat als Ortswappen angenommen.

Er erinnert mit dem blau-silbernen Wolkenrand an die jahrhundertelange Zugehörigkeit Reiselfingens zu Fürstenberg und mit dem Tennenbacher Klosterwappen im inneren Schild an den früheren hiesigen Besitz des Klosters.