Baden-Wuerttemberg

Ortsteil Pfaffenrot

In Gold auf blauem Vierberg ein stehender blau bezungter und rot gekrönter roter Löwe.

Der Ortsname, in den ältesten schriftlichen Zeugnissen „Phaffinrode“ und „Pfaffenrode“ geschrieben, lässt deutlich den Ursprung der Siedlung erkennen: Geistliche rodeten im Mittelalter auf der Höhe östlich der Alb oder ließen hier den Wald roden und das Land urbar machen. Der Anstoß dazu ging wahrscheinlich von Marxzell aus, noch bevor die Herren von Eberstein in unserem Gebiet Fuß fassten. Ein Fingerzeig auf die ältesten Besitz- und Herrschaftsverhältnisse könnte der Verkauf „gewisser Güter in Pfaffenrot, genannt Gasteleßgut“, 1262 durch Heinrich, genannt Hoteli und seinen Sohn Berchtold an das Kloster Frauenalb sein. Die Verkäufer waren nämlich Lehensleute der Grafen von Vaihingen, die Grafen hatten also zumindest über Teile des Ortes die Lehenshoheit inne (als Gemeindewappen wurde daher im Jahre 1900 das Wappen der Grafen von Vaihingen gewählt). Im späten 12. Jahrhundert hat das Dorf wohl zum ebersteinischen Ausstattungsgut des Klosters Frauenalb gehört.
Für eine frühe Verbindung mit dem Kloster spricht die Heranziehung des Pfaffenroter Schultheißen Konrad als Zeuge bei der Besitzbestätigung der Burbacher Mühle für Frauenalb im Jahre 1255. Diese Urkunde ist der älteste schriftliche Hinweis auf Pfaffenrot selbst und zugleich auf das Vorhandensein einer Dorfverwaltung. Die Äbtissin von Frauenalb war bis 1802/03 „von wegen des Klosters rechte Herrin“ über das Dorf.
Das Kloster erhielt die üblichen Abgaben und Steuern, der gesamte Wald auf Pfaffenroter Gemarkung war Klostereigentum.
Die Wendelinuskapelle im Zentrum des Ortes besteht schn seit dem 16. Jahrhundert und erhielt 1770 im Wesentlichen ihre heutige Gestalt. Der Wunsch nach einer eigenen Pfarrei und einer Kirche im Ort, der seit dem 18. Jahrhundert nicht mehr verstummte, erfüllte sich nach dem zweiten Weltkrieg. 1952 wurde die weitgehend in Eigenarbeit der Bevölkerung gebaute St.-Josef-Kirche geweiht.