Baden-Wuerttemberg

Stadtteil Kippenheimweiler

In gespaltenem Schild vorn in Blau ein mit einem goldenen Kleestengel belegter silberner Adlerflügel, hinten in Silber ein aufgerichteter, goldengekrönter roter Löwe.

Die Geroldsecker hatten durch Heiraten enge Verbindungen zu den Herren von Üsenberg, einem alten, breisgauischen, am Kaiserstuhl seßhaften, 1379 im Mannesstamm erloschenen edelfreien Geschlecht. So kam auch der Zehnt in Kippenheimweiler an das Haus Üsenberg. Über eine Üsenbergerin erlangten nach der Mitte des 15. Jahrhunderts die Markgrafen von Hachberg Zehntrechte. Nach mancherlei Wirrwarr konnte das Kloster Ettenheimmünster 1715 den Zehnt durch Tausch erwerben (Köbele/Henschke).
Markgraf Bernhard I. von Baden (gestorben 1431) hatte 1415 von dem letzten Markgrafen der älteren hachbergischen Linie die Herrschaft Hachberg nebst dem dazugehörigen Üsenberg gekauft (v. Weech, Geschichte). So sehen wir zum Beispiel im Feld 2 des Hauptschilds des Kurfürstlich Badischen Wappens von 1803 in Blau einen mit einem goldenen Kleestengel belegten silbernen Adlerflügel wegen der Herrschaft Üsenberg und im Feld 5 des Hauptschilds des Großherzoglich Badischen Wappens von 1807 in Silber einen linksgewendeten, aufgerichteten, goldengekrönten roten Löwen wegen der Markgrafschaft Hachberg (v. Neuenstein).
Das im 19. Jahrhundert gebräuchlich gewordene Siegel der Gemeinde zeigt in einem von Rankenwerk umgebenen runden Schild den Buchstaben W; Umschrift GEMEINDE KIPPENHEIMWEILER. In dem vom Generallandesarchiv 1907 geschaffenen und seitdem von der Gemeinde geführten Kennzeichen sind die Wappen der Herrschaft Üsenberg und der Markgrafschaft Hachberg vereinigt.

Text entnommen aus dem Wappenbuch Ortenaukreis, von Harald Huber, Verlag des Südkurier Konstanz 1987.