Baden-Wuerttemberg

Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald

In gespaltenem Schild vorn in Rot ein silberner (weißer) Balken, hinten in Gold (Gelb) ein roter Schrägbalken, im goldenen (gelben) Herzschild ein schwarzer Adler.

Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald wurde durch die Kreisreform am 1. Januar 1973 überwiegend aus den früheren Landkreisen Freiburg, Müllheim und Hochschwarzwald (Sitz in Neustadt im Schwarzwald) gebildet.

Das alte Kreiswappen des Landkreises Freiburg war vom Innenministerium Baden-Württemberg am 8. Mai 1957 verliehen worden. Es zeigte im gespaltenen Schild vorne das österreichische und hinten das badische Wappen. Damit waren die beiden großen Herrschaften gekennzeichnet, zu deren Territorien die Mehrzahl aller Orte im Landkreis Freiburg gehörte. Im Herzschild erschien das Wappen der Stadt Breisach, der bedeutenderen der beiden Städte im damaligen Kreisgebiet - eine ungünstige Lösung, wies doch der Herzschild seinerseits wieder den nunmehr kaum identifizierbaren Herzschild mit dem Breisacher Sechsberg auf.


Wappen des ehemaligen Landkreises Freiburg

So ging man bei der Gestaltung des Wappens für den neuen Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald davon aus, dass eine Vereinfachung eintreten müsse und ließ den inneren Herzschild weg. Hingegen blieben die alten Wappensymbole Vorderösterreichs und der Markgrafschaft Baden gültig, da auch im neuen, vergrößerten Landkreis die vorderösterreichischen und die badischen Orte überwiegen. Der Adler erinnert wie bisher an die alte Breisgaumetropole Breisach, aber zugleich an den - freilich anders tingierten - Adler der Herzoge von Zähringen, der später auch zum Wappensymbol der Grafen von Freiburg und der Fürsten von Fürstenberg geworden ist. Insofern sind auch die neu hinzugekommenen ehemals fürstenbergischen Gebiete im Osten des Landkreises im jetzigen Landkreiswappen vertreten, das die territorialgeschichtliche Vergangenheit des Kreises zutreffend ausdrückt.
Das Wappen wurde am 2. August 1974 vom Innenministerium verliehen.


Landkreis Hochschwarzwald:


Über grünem Schildfuß, worin zwei silberne (weiße) Wellenleisten, in Grün ein silberner (weißer) Dreiberg, über den ein silberner (weißer) Hirsch springt.
Verleihung: Innenministerium 13. Juli 1960

Den historischen Kern des ehemaligen Landkreises Neustadt/Schwarzwald, der am 10. November 1956 in Landkreis Hochschwarzwald umbenannt wurde, bildet das alte fürstenbergische Amt Neustadt, das wie der größte Teil des übrigen fürstenbergischen Gebiets 1806 an Baden gefallen war. Nach etlichen Vergrößerungen des Amtsbezirks, von denen die bedeutendsten in der Folge der Auflösung der Bezirksämter Bonndorf und St. Blasien im Jahe 1924 stattfanden, hatte der Amtsbezirk (seit 1939 Landkreis) 1936 seine endgültige Ausdehnung zwischen St. Lasien im Süden, Ewattingen im Osten, St. Märgen im Norden und Breitnau/Feldberg im Westen erhalten. Die geographische Lage des Landkreises im Zentrum des Hochschwarzwaldes bot den Grund für die Änderung des Landkreisnamen und für die Wahl der Wappenmotive. Der Dreiberg symbolisiert das Gebirge, die beiden Wellenleisten den Titisee und den Schluchsee, während der Hirsch an den Wildreichtum des Kreisgebiets erinnert. Das Kloster St. Blasien führte einen Hirsch in seinem Wappen, so dass diese Figur zugleich eine Anspielung auf die für die Geschichte des Hochschwarzwaldes bedeutende Abtei darsteIlt.
Das Wappen wurde im Auftrag des Kreistages im Jahre 1955 entworfen und vom Kreistag am 24. Oktober 1955 angenommen. Eine amtliche Verleihung war nach Ansicht des Regierungspräsidiums Südbaden nicht nötig, da das im Regierungsbezirk damals geltende Kreisrecht keine entsprechende Bestimmung kannte, und die Landkreisordnung für Baden-Württemberg mit der einschlägigen Vorschrift erst am 1. April 1956 in Kraft trat. Um rechtlich klare Verhältnisse zu schaffen, wurde die Verleihung im Jahre 1960 durch das Innenministerium vollzogen. Mit der Auflösung des Landkreises 1973 ist das Wappen erloschen.

Landkreis Müllheim:
Der ehemalige Landkreis Müllheim führte kein Wappen. Im Jahre 1959, als von den 18 südbadischen Landkreisen bereits 13 ein eigenes Wappen führten, wurde im Landratsamt zwar die Annahme eines Wappens in Erwägung gezogen. Man dachte daran, dafür Motive des Weinbaus und der Bäder, "die ja heute für den Kreis Müllheim typisch sind", zu verwenden. Das Generallandesarchiv legte auf Wunsch des Landratsamtes Wappenentwürfe vor, die die Vorstellungen des Landkreises aufgriffen und um ein Symbol für den in historischer Zeit und in der Gegenwart im Kreisgebiet betriebenen Bergbau vermehrten. Die Angelegenheit wurde aber bis zur Auflösung des Landkreises 1973 nicht weiter verfolgt.

Quelle: Texte entnommen den Veröffentlichungen der staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg/Wappenbuch des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald.


Eine Übersicht aller vorhandenen Wappen des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald finden Sie auf dieser Wappenübersicht.