Baden-Wuerttemberg

Stadt Schwetzingen

In geteiltem Schild oben auf schwarzem Grund ein nach rechts schauernder, wachsender, rot bewehrter und rot bezungter goldener Löwe. Unten auf blauem Grund ein silberner Ring.

In Heft II der „Siegel der Badischen Städte“ wird als ältestes Siegel der Stadt Schwetzingen das an einer Urkunde von 1604 angegeben. Im Jahre 1960 wurde ein solches aus dem Jahre 1503 im Generallandesarchiv entdeckt. Es zeigt das Wappen von Schwetzingen in der heute geführten Form. An einer Urkunde aus dem Jahre 1402 (Januar 26.) ist das Siegel eines Hans von Schwetzingen, genannt „Wagendryber“ (Wagentreiber) ermittelt worden. Dieses Siegel zeigt im geteilten Schild oben den Löwen in der bisher bekannten Form, unten jedoch ein achtspeichiges Wagenrad. Hans von Schwetzingen ist ein Schwiegersohn des Hans Horneck von Erligheim. Elsbeth, Witwe eines Hans von Erligheim, öffnete im Jahre 1350 ihre Veste Schwetzingen dem Pfalzgrafen für eine Burgbesatzung. Die Erligheimer führen einen Löwen im Wappen. Aufgrund dieser und weiterer Beziehungen zu den Pfalzgrafen ist zu schließen, dass es sich bei dem Siegel von deren Schwiegersohn Hans Wagentreiber von Schwetzingen um den pfälzischen Löwen handelt, während das Wagenrad das Wappen „redend“ machen soll.

Im Jahre 1455 besaß Schwetzingen nachweislich noch kein eigenes Siegel, denn in diesem Jahre bittet das Dorfgericht Schwetzingen „den ehrsamen Herrn Johann Gleser aus Darmstadt, unsern pfarher zu Swettzingen, dass er sein ingesigel zu getzugnisse an diesen briff henken wolle“.

Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass vorher auch Hans von Schwetzingen für die Gemeinde gesiegelt hat. Da von Nachkommen nichts bekannt ist, scheint es, dass die Gemeinde Schwetzingen sich nach diesem Tod ein eigenes Siegel schuf. Dabei wurde auf das Siegel des einzigen Ortsadeligen, der sich im Siegel je nach Schwetzingen benannte, zurückgegriffen.

Warum anstelle des Wagenrades ein Ring in der gleichen Größe trat, ist heute zwingend nicht mehr zu klären. Es ist möglich, dass der Gemeinde ein deutlicher Siegelabdruck nicht mehr vorgelegen hat. Wahrscheinlicher ist aber, dass die Speichen und die Radnabe bewusst zur Unterscheidung weggelassen wurden (Auszug aus „Das Wappensiegel der Stadt Schwetzingen“, Stadtarchiv B 556.)