Baden-Wuerttemberg

Stadtteil Laufen

In Silber (Weiß) drei blaue Lilien (1 :2).

Die erste Erwähnung des wohl schon zur Römerzeit besiedelten Ortes geschieht anläßlich der urkundlich festgehaltenen Güterschenkung einer Hiltburg an St. Gallen im Jahre 820. Unter ihren dem Kloster übertragenen Besitzungen in verschiedenen Orten des Breisgaus sind auch solche in Laufin und seiner Mark genannt. Das Dorf, dessen Name sich auf einen schnell fließenden Wasserlauf bezieht, gehörte zur Herrschaft Badenweiler, mit der es 1444 an die Markgrafschaft Hachberg-Sausenberg und 1503 an die Markgrafen von Baden fiel. Zur Vogtei Laufen, die zu den sieben oberen Vogteien der Herrschaft Badenweiler gehörte, zählten auch das westlich Laufens gelegene St. llgen, ein bis zur Reformation viel besuchter Wallfahrtsort, und Gallenweiler. Während Gallenweiler, das von Laufen durch die Vogtei Ballrechten und Dottingen getrennt war, zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus dem Vogteiverband gelöst wurde, blieb St. Ilgen Teil der Gemeinde Laufen, die seit 1809 dem Amtsbezirk (ab 1939 Landkreis) Müllheim zugeordnet war.

Der älteste Beleg für ein Siegel der Vogtei Laufen findet sich auf der Huldigungsliste für Großherzog Karl von 1811. Der Stempel, der die Umschrift VOGTEY LAUFFEN trägt, zeigt eine verzierte ovale Wappenkartusche. Der Schild ist halb gespalten und geteilt und enthält oben rechts den badischen Schrägbalken, oben links den mit Sparren belegten Pfahl der Herrschaft Badenweiler. Im unteren Feld stehen drei Lilien (1:2), umrahmt durch die von perlstabähnlichen Linien davon getrennten Großbuchstaben L (= Laufen) und G (= Gallenweiler). Der Stempel wurde also wohl noch zu Ende des 18. Jahrhunderts, auf jeden Fall in einer Zeit, als Laufen und Gallenweiler noch eine Vogtei bildeten, angefertigt. Die Bürger Gallenweilers besiegelten ihre Huldigungsliste übrigens mit einem eigenen Ge-meindesiegel.

Die drei Lilien, deren Bedeutung bisher nicht geklärt werden konnte, wurden - in sehr entstelller Form - auch in die beiden weiteren Stempel des 19. Jahrhunderts übernommen. Der Farbstempel bringt sie im hinteren Feld eines gespaltenen Schildes, in dessen vorderem Feld der badische Schrägbalken plaziert ist. Im - vielleicht jüngeren - Prägestempel sind die Lilien in den vorderen Teil des gespaltenen Schildes gesetzt, während hinten die Initiale L steht.

Bei der Wappenneuordnung im Amtsbezirk Müllheim hat der Gemeinderat im April 1899 den Vorschlag des Generallandesarchivs angenommen, als Gemeindewappen die überlieferten drei Lilien zu führen, deren Tingierung damals frei gewählt wurde.
br>(Text aus dem Wappenbuch des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald (Selstverlag1994)).