Baden-Wuerttemberg

Gemeinde Wyhl am Kaiserstuhl

In gespaltenem Schild in Rot eine gestürzte Pflugschar, in Blau ein pfahlweis gestelltes silbernes Senseneisen.

Das Gericht zu Wyhl bestand 1779 aus einem Vogt, einem Heimburger und vier Gerichtsmännern. Das älteste im Generallandesarchiv nachweisbare Gerichtssiegel zeigt die Pflugschar, jedoch abwärtsgekehrt, und das Senseneisen. Das Siegel, dessen Umschrift nicht mehr zu erkennen ist, findet an einer Urkunde von 1609, in der "Voggt vnnd Gerichtt beeder Fleckhenn Weyll vund Wellingen" bezeugen, daß die Untertanen beim Wegzug nach Bucholz keine Abzugsgebühr entrichten müssen. Wöllingen ist eine heute nicht mehr bestehende Siedlung, die nördlich von Wyhl an der Straße nach Weisweil lag.

Das einem gerichtlichen Attest am 3. November 1779 beigefügte "Dorf-Insigel" zeigt im Wappenschild Pflugschar und Senseneisen in der noch heute üblichen Anordnung. Ein aus dem letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts stammendes ovales Prägesiegel, das über dem reichverzierten Wappenschild mit Pflugschar und Senseneisen zwischen Ranken die Inschrift WIHL zeigt, war noch 1811 im Gebrauch.

Ein um die Mitte des 19. Jahrhunderts beschaffter Farbstempel enthält im ovalen Wappenschild die bereits bekannten Ortszeichen, doch in so vergröberter Wiedergabe, dass das Generallandesarchiv im März 1905 der Gemeinde die Beschaffung neuer Dienstsiegel empfahl. Gleichzeitig schlug das Generallandesarchiv die eingangs erwähnten Wappenfarben vor. Die Farben des hinteren Feldes sind entnommen dem Wappen der Stadt Endingen, der die niedere Gerichtsbarkeit in Wyhl zustand.