Baden-Wuerttemberg

Stadtteil Obergrombach

In Blau auf goldener Mondsichel eine von goldenem Strahlenglanz umgebene Madonna in roter Gewandung, das Kind auf der Linken, in der Rechten ein goldenes Szepter.

Die Villa Grumback im Kraichgau ist schon in zwei Lorscher Urkunden der Jahre 789 und 791 bezeugt; auch die alte Martinskirche des Ortes deutet auf dessen frühe Besiedelung. 1265 verkaufte Otto von Bruchsal die Orte Ober- und Untergrombach mit der Burg an Bischof Heinrich II. von Speyer, um es als Lehen zurückzuerhalten, doch 1311 erwarb Speyer die Burg endgültig durch Kauf. Unter Bischof Gebhard II., um 1336/37, erhielt Obergrombach Stadtrechte, wurde jedoch in der Folgezeit mehrmals an die Herren von Sickingen und von Gemmingen verpfändet, so 1432, als Bischof Raban die „veste Obern Groenbach, burg und stettelin und das dorf Nyedern Groenbach“ an Schwicker von Sickingen um 10 000 fl. versetzte. Das speyerische Amt Obergrombach wurde 1803 aufgehoben, das bischöfliche Schloß wechselte seitdem mehrmals den Besitzer. Die Stadt Obergrombach ist mit Wirkung vom 1. Juli 1971 in die Stadt Bruchsal eingegliedert worden.

Relativ spät, seit dem 16. Jahrhundert, ist das Gericht zu Obergrombach genannt, und auch im 17. Jahrhundert finden sich dort Schultheiß und 7 Richter, die jedoch kein Stadtsiegel führten. Als Siegler sieht man den Faut am Bruhrain, oder auch, so 1608, den bischöflichen Keller zu Obergrombach. Das Siegel mit der Madonna auf der Mondsichel findet sich erstmals zum Jahr 1746; dasselbe Siegelbild führte auch das benachbarte Jöhlingen im Jahr 1792. Maria ist die Patronin des Bistums Speyer, und als Vorbild für das Obergrombacher Siegel ist ein speyerisches Amtssiegel zu vermuten; so führten die Geistlichen Geheimen Räte zu Bruchsal 1758 ein die Madonna auf der Mondsichel mit Szepter und Kind zeigendes Siegel. Doch ist zugleich darauf hinzuweisen, daß Obergrombach noch heute zwei gotische Bildwerke besitzt, die wiederum die auf der Mondsichel stehende Madonna zeigen. Man weiß sogar, wann sie hierher gelangt sind, denn Bischof Mathias von Speyer (1464 - 78) ließ für die Herstellung und Verteilung zahlreicher Marienbilder in seiner Diözese Sorge tragen, und dabei - so berichtet ein altes Verzeichnis - erhielt auch Obergrombach zwei Bilder; ein weiteres war für den Altar bestimmt. Somit ist das heutige Wappen von Obergrombach durch eine lange Tradition gedeckt; die farbige Fassung geht auf einen Entwurf des Jahres 1899 zurück.