Baden-Wuerttemberg

Stadtteil Hörden

In Silber ein schräglinks liegendes blaues Sägeblatt (Zähne rechts), oben und unten begleitet von je einer blau besamten roten Rose.

2008 jährt sich zum 600. Mal, dass Hörden erstmals urkundlich erwähnt wurde. Seit dem 16. Jahrhundert stand der Ort ganz im Zeichen der Flößerei – dementsprechend hielt die Säge so gut wie automatisch auch Einzug in das Gemeindewappen. Im Zuge der großen Kreisreform wurde Hörden, das heute fast 2.300 Einwohner zählt, Stadtteil Gaggenaus.

Die Säge, so vermutet Chronist Heinrich Langenbach, sei nicht das erste Zeichen Hördens gewesen. „Die Hördener sind in ihren Anfängen Bauern und Weinbauern, sie haben mit der Säge bestimmt nichts zu tun.“ Erst nachdem sie sich der Flößerei verschrieben hatten, so vermutet Langenbach, sei die Säge zu ihrem Wappen geworden. Lange Zeit war dies eine Säge mit fünf Zähnen. Sie zierte die Grenzsteine des Ortes bereits im 18. Jahrhundert.

Damals erlebte der Holzhandel vor Ort seinen ersten Höhepunkt. In Hörden lebten bereits über 600 Personen, darunter auch etwa 20 jüdische Familien, die knapp ein Viertel der Bevölkerung stellten. Die Murgschifferschaft hatte in Hörden mehrere Sägemühlen. Ein großer Holzfang in der Murg stoppte das Stamm- und Scheitholz, das weiter oberhalb der Murg zu Tal geflößt worden war. Die Hördener machten aus dem Holz Schnittwaren, die dann weiter flussabwärts verflößt wurden, aber auch Fassdauben, Zuber, Kübel und Eimer. Manche Familien kamen so zu großem Wohlstand.

Als das Generallandesarchiv Karlsruhe im Jahre 1900 ein neues Gemeindewappen anlegen sollte, ergänzte es die jetzt mehrzähnige Säge mit zwei dunkelroten Rosen. Sie sollen – wie im Falle Freiolsheims – an die Zugehörigkeit der Gemeinde Hörden zur Grafschaft Eberstein erinnern. Der Gemeinderat stimmte diesem Entwurf 1911 zu. Die Krone, die noch Mitte des 19. Jahrhunderts über dem Gemeindewappen Hördens stand, war verschwunden. Die Säge allerdings blieb erhalten – und unterstreicht bis heute die bleibende Prägung Hördens durch eine längst vergangene Zeit.