Baden-Wuerttemberg

Ortsteil Gissigheim

In Rot ein silberner Ring.

Die erste Nennung erfolgte in den Amorbacher Traditionsnotizen zwischen 1012 und 1018, die erste urkundliche Erwähnung 1197 als der Edelherr Ruprecht von Dürn dem Kloster Amorbach seinen Besitz in "Gissinkeim" und in anderen Orten vermachte.
Seit 1473 war es das Geschlecht derer von Riedern, 1588 je zur Hälfte die Familien Wichsenstein und Echter von Mespelbrunn, die 1628 im Besitz des ganzen Dorfes waren und von 1594 bis 1646 die hohe Centgerichtsbarkeit als Lehen des Hochstifts Würzburg inne hatten. Auf sie folgten 1665 die Herren von Walderdorff zu Eubigheim undd 1702 die Freiherrn von Bettendorf.

Schultheiß und Gericht sind für 1447 erstmals bezeugt. Nach der Dorfordnung von 1592 ernannten die damaligen zwei Herrschaften einen gemeinsamen Schultheißen und ein gemeinsames Dorfgericht. 1694 war der von Walderdorffsche Verwalter zu Eubigheim zugleich Oberschultheiß zu Gissigheim. Ältere Gerichtssiegel sind nicht nachweisbar.

Den zwischen den Gemeinden Gissigheim und Könnigheim 1618 abgeschlossenen Vergleich über eine bis dahin strittiges Stück Feld besiegelte Königheim mit dem Gerichtssiegel, der von Wichsensteinische Schultheiß Hans Schmidt zu Gissigheim aber mit seinem Privatsiegel.
Einen für Jakob Fackelmann am 14. März 1689 von dem Gericht Gissigheim ausgestellten Geburtsbrief beglaubigte Maria Susanne Walderdorff, "weilen wir keineß aignen Insigelß gebrauchen".

Das von den Einwohnern am 15. August 1811 unterschriebene Vollmachts-Formular zur Gemeinds-Huldigung versah der Ortsvorstand mit dem Gissigheimer Ortssiegel, das im Schild das heutige Wappenbild zeigt.
Auch in den Farbstempeln des 19. Jahrhunderts behielt die Gemeinde den Ring, ein Emblem aus dem Wappen der Freiherren von Bettendorf, bei. Den vom Generallandesarchiv vorgeschlagenen Wappenfarben hat der Gemeinderat im Juli 1901 zugestimmt.

(Quellen: Ortschronik von Gissigheim von F. Gehrig und Wappenbuch des Landkreises Tauberbischofsheim)