Baden-Wuerttemberg

Ortsteil Oberweiler

In Gold (Gelb) schräggekreuzt ein roter Rechen und eine rote Sense mit nach rechts weisendem blauen Eisen, überdeckt von einem erniedrigten schwarzen Sparren.

Auch Oberweiler ist einer der einst zur Herrschaft Badenweiler gehörigen Orte. Das Grundwort -weiler des Ortsnamens und die frühe urkundliche Nennung im 8. Jahrhundert deuten darauf hin, daß er im Zuge des Landesausbaus nach der alemannischen Siedlungsperiode entstanden ist. Bei der ersten Erwähnung einer Uillaner (wohl verschrieben für Uillarer) marca, also einer Mark Weiler, anIäßlich einer Besitzübertragung im Jahre 774 an das Kloster Lorsch ist nicht sicher zu bestimmen, ob damit die Weiler-Siedlungen im Klemmbachtal gemeint sind. Eine Schenkung in Wilere marca an dasselbe Kloster im Jahre 781 und weitere Schenkungen des 8. Jahrhunderts können dagegen eindeutig auf das Weiler-Tal bezogen werden. Erst seit dem 13. Jahrhundert unterscheiden die Quellen zwischen Ober- und Niederweiler. Vom Bann ze Obern Willer ist in einer Urkunde von 1316, vom Dorf Oberenwiler 1386 die Rede. Mit der Auflösung der Vogtei Badenweiler im Jahre 1809 wurde Oberweiler, das nach der Zerstörung der Burg Badenweiler 1689 zeitweilig an wirtschaftlicher Bedeutung den Vogteisitz übertroffen hatte, zur selbständigen Gemeinde und blieb es bis zur Vereinigung mit Badenweiler am 1. April 1935.

Die noch vom Vogteiverband, also auch von den Bürgern Oberweilers, unterzeichnete Huldigungsliste von 1811 ist mit dem Vogteisiegel beglaubigt. Wie die übrigen ehemaligen Vogteiorte konnte Oberweiler auch erst nach der im Jahre 1815 erfolgten endgültigen Verselbständigung eigene Siegel beschaffen. Und wie die Siegel aller einstigen Vogteiorte sind auch die der Gemeinde Oberweiler nach dem gleichen Prinzip gestaltet: Das Hauptmotiv im englischen Wappenschild bildet ein Sparren, also ein aus dem Wappen der Herrschaft Badenweiler entnommenes Zeichen. Als unterscheidendes Merkmal sind in den Siegeln Oberweilers eine Sense und ein Rechen, also landwirtschaftliche Symbole, schräggekreuzt hinzugefügt.

Bei der Revision der badischen Gemeindesiegel legte das Generallandesarchiv dieses Siegelbild dem Entwurf für die Gemeindewappen zugrunde und setzte die Tingierung fest. Die Gemeinde nahm das Wappen im Frühjahr 1904 an. Die damals als natürlich bestimmten Farben von Rechen und Sense (braun und blaugrau), die bis zur Eingemeindung im Jahre 1935 gegolten haben, sind in unserer Darstellung gemäß der heraldischen Farbregel geändert.

Quelle: Wappenbuch des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald; Selbstverlag des Landkreises