Baden-Wuerttemberg

Gemeinde Jungingen

In gespaltenem Schild vorne in blau eine silberne (weiße) Schere, hinten von Silber (weiß) und blau geviert.

Der Gemeinde Jungingen ist erstmals am 14. August 1937 das Recht zur Führung eines Wappens verliehen worden. Die Verleihungsurkunde hat folgenden Wortlaut:
“Auf Grund des § 11 Absatz 2 in Verbindung mit § 117 Absatz 3 der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 (R.G.Bl. S.49) verleihe ich der Gemeinde Jungingen das Recht zur Führung eines Wappens nach dem beiliegenden Entwurf. Sigmaringen, den 14. August 1937
Der mit der Wahrnehmung der Aufgaben des Reichsstatthalters in den Hohenzollerischen Landen beauftragte Regierungspräsident.
(Siegel) gez. Dr. Simons“

In Ergänzung dieses Rechts zur Führung eines Wappens ist der Gemeinde Jungingen am 3. Juli 1967 außerdem das Recht zur Führung einer Flagge in den Farben „Weiß-Blau (Silber-Blau) verliehen worden.

Das Wappen der Gemeinde Jungingen ist aus der Vereinigung zweier Familienwappen der Herren von Jungingen entstanden. Die linke Hälfte des Schildes zeigt das ältere Wappen, eine nach oben geöffnete silberne Schere auf blauem Grund. Dieses ältere Wappen begegnet uns erstmals im Siegel Burkarts vom Jahre 1268 und findet sich auch in der Züricher Wappenrolle um 1340. Auf der rechten Hälfte des Schildes sehen wir das jüngere, von 1360 bis 1500 geführte Adelswappen, den in silber und blau gevierten Schild. Kaiser Karl IV. hat dieses Wappen 1360 dem edlen Wolfgang von Jungingen verliehen. Auch Wolfgangs Söhne, die beiden Hochmeister Konrad und Ulrich von Jungingen, haben dieses Wappen geführt.
In der Kirche zu Juditten bei Königsberg in Ostpreußen wird in einer Wandmalerei eine Rittergestalt durch dieses Wappen als Ulrich von Jungingen ausgewiesen. Das Bild stammt aus dem 14. Jahrhundert, als Ulrich Vogt des Samlandes gewesen ist. Ein großes Wandgemälde in der Kapelle der Marienburg, der Residenz der Hochmeister, bezeichnet mit dem Wappen die Hauptgestalt, den Ordenshochmeister Ulrich. Die Münzen dieser beiden großen Träger des Namens Jungingen, von denen die Landessammlung auf der Zollernburg einige erworben hat, zeigen ebenfalls den gevierten Schild.