Baden-Wuerttemberg

Landkreis Neckar-Odenwald-Kreis

In gespaltenem Schild vorn von Silber (Weiß) und Blau schräggerautet, hinten in Rot ein sechsspeichiges silbernes (weißes) Rad.

Das Wappen erinnert mit den Rauten der wittelsbachischen Pfalzgrafen bei Rhein und dem Mainzer Rad an die vom Mittelalter bis 1802 im Kreisgebiet vorwiegenden Territorialherrschaften Kurpfalz und Erzstift Mainz. Es wurde vom Kreistag nach einem Vorschlag des Generallandesarchivs Karlsruhe angenommen und vom Innenministerium am 5. November 1975 verliehen.
Der Neckar-Odenwald-Kreis wurde im Zuge der Kreisreform 1973 aus den Landkreisen Mosbach und Buchen gebildet. Er liegt im Regierungsbezirk Karlsruhe im nordwestlichen Baden-Württemberg. Sitz des Landratsamts ist die Große Kreisstadt Mosbach. Der Landkreis hat rund 151.000 Einwohner und eine Fläche von 1126 km². Naturräumlich gehört er zum südwestdeutschen Schichtstufenland. Die höchste Erhebung des Kreisgebiets und des Odenwalds insgesamt ist der 626 Meter hohe Katzenbuckel, eine Vulkanruine des Alttertiärs. Erste frühgeschichtliche Spuren bei Auerbach datieren zwischen 9000 und 7000 v. Chr. Eine vollständig erhaltene keltische Vierecksschanze befindet sich bei Gerichtstetten. Das Kreisgebiet wird vom älteren, bis 100 n. Chr. fertiggestellten Odenwaldlimes sowie vom jüngeren, ca. 20 km weiter östlich gelegenen Vorderen Limes durchzogen. Außerdem zeugen zahlreiche Kastellanlagen von der römischen Anwesenheit in der Region. Im Frühmittelalter gehörte das Kreisgebiet zum fränkischen Gau "Wingarteiba". Bedeutende Grundherrschaften im Mittelalter waren das Kloster Amorbach, das Kloster Lorsch, die Abtei Mosbach sowie das Bistum Würzburg. Vom Spätmittelalter bis 1803 waren die Pfalzgrafschaft bei Rhein, das Erzstift Mainz, das Hochstift Würzburg und die in den Ritterkantonen Odenwald und Kraichgau lose zusammengeschlossenen Reichsritter des Kreisgebiets die bestimmenden territorialen Machtfaktoren. Die Stadt Mosbach war in der Zeit von 1410 bis 1499 Residenz der pfalzgräflichen Seitenlinie Pfalz-Mosbach. Im Bauernkrieg 1525 war das Kreisgebiet einer der wichtigen Schauplätze der Ereignisse. Götz von Berlichingen, der den Hellen Haufen der Odenwälder und Neckartaler Bauern anführte, bewohnte die Burg Hornberg bei Neckarzimmern bis zu seinem Tod 1562. Eine territoriale Neuordnung fand 1803/06 statt. Aus kurpfälzischen sowie aus säkularisierten mainzischen und würzburgischen Territorien im Kreisgebiet wurde das Fürstentum Leiningen gebildet, das zwischen 1803 und 1806 bestand. Nach der Mediatisierung des Fürstentums und der Reichsritter wurde das gesamte Kreisgebiet in das Großherzogtum Baden eingegliedert. Nach 1945 gehörten die Landkreise Mosbach und Buchen zum Land Württemberg-Baden in der amerikanischen Besatzungszone, 1952 schließlich zum neu gebildeten Land Baden-Württemberg.


Eine Übersicht aller vorhandenen Wappen des Landkreises Neckar-Odenwald-Kreis finden Sie auf dieser Wappenübersicht.