Baden-Wuerttemberg

Stadt Renchen

Das Renchener Wappen stellt ein rotes Kleeblattkreuz auf silbernem Untergrund dar.

Renchen wurde erstmals urkundlich im Jahre 1115 erwähnt. Der Name entwickelte sich aus Reinichheim (Heim an der Rench) über Reinken, Rönken bis zum heutigen Namen Renchen.

Am 10. Mai 1326 wurden dem damaligen Marktflecken Renchen die Stadtrechte verliehen. Durch die geografische Lage am Eingang des Renchtals war die Stadt immer schweren Heimsuchungen ausgesetzt. Die Zerstörung im Bauern- und Dreißigjährigen Krieg hat die Entwicklung maßgebend beeinflußt. So zählte Renchen vor dem Dreißigjährigen Krieg 180 Familien, nach dem Krieg nur noch 17. Am 25. Mai schlossen die Vertreter des Markgrafen von Baden, die Räte von Straßburg und die Vertreter der Ortenauer Ritterschaft im Schloss zu Renchen den „Vertrag von Renchen”. Er erfüllte in zwölf Artikeln die Wünsche der Bauern und beendete den Bauernkrieg in der Markgrafschaft Baden und der Ortenau. Das Renchener Schloß, das Sommersitz des Fürstbischofs von Straßburg war, wurde 1641 durch den französischen Obristen von Rosen abgebrannt. Johann Jakob Christoph von Grimmelshausen war 1662 Schaffner auf der Ullenburg und von 1667 bis 1676 Schultheiß der Stadt Renchen. Während dieser Zeit schrieb er seine weltberühmten Romane.

Durch die Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg verlor Renchen die Stadtrechte, die erst im Jahre 1836 durch Großherzog Leopold von Baden wieder verliehen wurden. Ein zweites Mal wurde Renchen das Recht, die Bezeichnung „Stadt” zu führen, entzogen, als im Jahre 1935, kurz vor der 100-Jahr-Feier, die neue deutsche Gemeindeordnung in Kraft trat. Erst am 16. März 1950 wurde Renchen aufgrund seiner historischen Vergangenheit die Stadtrechte wieder zuerkannt.

Die Zeit zwischen 1800 und 1900 war durch eine starke Abwanderung gekennzeichnet. Hungersnöte und Arbeitslosigkeit förderten die Auswanderung nach Amerika und regulierten so die wachsende Not und den Bevölkerungszuwachs. Rund 400 Auswanderungen hielten die Bevölkerungszahlen in diesem Jahrhundert auf dem gleichen Stand. Der Armut der Bevölkerung, die bis 1900 überwiegend von der Landwirtschaft lebte, setzte erst die beginnende Industrialisierung ein Ende. Um das Jahr 1900 waren drei Viertel der Bevölkerung noch von der Landwirtschaft abhängig, während ein Viertel ihr Auskommen aus Industrie, Handwerk und Gewerbe bezog. Unter den heutigen Einwohnern der Kernstadt Renchen existieren nur noch acht hauptberufliche Landwirte.

Das Renchener Wappen stellt ein rotes Kleeblattkreuz auf silbernem Untergrund dar. Zweifellos bezieht es sich auf die 1318 urkundlich erwähnte Kirche zum Hl. Kreuz. Die Wappenfarben legte man 1906 endgültig in Anlehnung an den Schild des Hochstifts Straßburg (in Rot ein silberner Schrägbalken) fest.


Zur Stadt Renchen gehören folgende Stadtteile.
Erlach, Stadtteil
Ulm (Renchen), Stadtteil

Eine Übersicht dieser Stadtteile finden Sie auf dieser Wappenübersicht.