Baden-Wuerttemberg

Stadtteil Ettenheimmünster

In Blau ein aus dem unteren Schildrand hervorkommender goldener Abtsstab, der Schaft überdeckt von einem schräggekreuzten goldenen Schwert und einem goldenen Palmzweig.

Die aufgelockerte Talsiedlung ist aus einzelnen Weilern des im 8. Jahrhundert gegründeten Klosters Ettenheimmünster entstanden (Amtliche Beschreibung). Bis zur seiner Umbenennung im Jahr 1885 führte der Ort den Namen Münsterthal.

Pfarrkirche ist seit 1803 die Wallfahrtskirche St. Landelin (Kauß, Pfarrorganisation). Landelin hat mit der Klostergründung nichts zu tun (Wolfgang Müller, Ettenheimmünster). Er lebte als Einsiedler und war “vielleicht“ einer der ersten Mönchsmissionare in der Ortenau zu Anfang des 7. Jahrhunderts. Nach der sehr späten Legende starb er eines gewaltsamen Todes. Deshalb wird er auch Märtyrer verehrt. Ein solcher Kult ist seit dem 11. Jahrhundert bezeugt in Ettenheimmünster beziehungsweise am Landelinsgrab im benachbarten Münchweier und in Straßburg (LThK).

Das Siegel des Klosterkonvents an einer Urkunde von 1743 Juli 9 zeigt den nimbierten heiligen Landelin, in der erhobenen Rechten ein Schwert, in der Linken einen Palmzweig haltend. Die Umschrift lautet aufgelöst: SIGILLUM PRIORATUS MONASTERII DIVI ETTONIS AD SANCTUM LANDELINUM (Pfarrarchiv). Auch im Feld 3 des gevierten Wappenschilds des letzten Abts Arbogast Häusler (1793 – 1803) finden wir die Figuren des Heiligen, doch gekrönt, in der erhobenen Rechten den Palmzweig, die Linke auf das Schwert gestützt (Gemälde und Schnitzwerk im Pfarrhaus). Seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist Siegel der Gemeinde das badische Staatswappen. Seit 1899 führten sie das abgebildete, vom Generallandesarchiv gestaltete Wappen.

Der Krummstab erinnert an die ehemalige Benediktinerabtei. Das Schwert versinnbildlicht die Todesart des nach der Legende enthaupteten heiligen Landelin, der Palmzweig ist Zeichen des Martyriums.