Baden-Wuerttemberg

Ortsteil Hirschlanden

In geteiltem Schild oben in Silber auf einem vierfachen roten Felsen ein schreitender roter Löwe mit goldener Krone, unten in Blau eine goldene Rose.

Im Mai 1906 sandte das Bezirksamt Adelsheim der Gemeinde die Beschreibung eines vom Generallandesarchiv in Karlsruhe entworfenen Vorschlags für ein Gemeindewappen zu. Hirschlanden sei bis 1806 unter der gemeinsamen Landeshoheit der Fürsten und Grafen von Löwenstein-Wertheim gestanden. Deren Wappen sollte nun zum Vorbild für das Gemeindewappen werden. Ein geteilter Schild, oben in goldenem (gelben) Feld ein wachsender, schwarzer, rechtsstehender Adler; unten im blauen Feld, abweichend vom wertheimischen Wappen, anstatt drei, nur eine goldene (gelbe) Rose. Im Fall, dass der Gemeinderat den Vorschlag annehme, wollte das Generallandesarchiv eine farbige Darstellung des Wappens zusenden, und angeben, wo man ein Gemeindesiegel mit dem Wappen bestellen konne.
Der Gemeinderat nahm den Entwurf des Gemeindewappens gerne an, sah aber keinen aktuellen Bedarf für einen Gemeindestempel mit dem neuen Wappen.

Vorschlag für neues Wappen.Das Generallandesarchiv muss dann aber festgestellt haben, dass es das der Gemeinde Hirschlanden zugeteilte Wappen mindestens noch ein weiteres Mal gab. Das war wohl bei einer Gemeinde in Bayern, die zuvor auch löwenstein-wertheimisch gewesen war. Gemeindewappen sollten aber unverwechselbar sein. Deshalb bat im November 1957 die Gemeinde das Archiv um einen Vorschlag zur Änderung des Ortswappens. Als Flaggenfarben wünschte sich der Gemeinderat „Schwarz-Weiß". Daraufhin wurde ihm vorgeschlagen statt des Adlers zwei blaue Rosen in das obere goldene Feld zu setzen. Damit erschienen die Farben und die drei Rosen der Fürsten und Grafen von Löwenstein-Wertheim auch im Gemeindewappen, und dies bedürfte auch keiner großen Änderung. Dies ergäbe ein sehr schönes und heraldisch einwandfreies Wappen. Nach der Gemeindeordnung ergäben sich daraus für die Flagge die Farben Blau-Gold/Blau-GeIb oder auch GoId-Blau/Gelb-Blau. Die gewünschte Farbkombination Schwarz-Weiß sei danach nicht möglich.

Doch der Vorschlag des Archivs fand im Gemeinderat keine Zustimmung. Er wünschte sich als altes Zeichen der Gemeinde eine Linde oder einen Hirsch, der auf den Ortsnamen hinweise.

Das Archiv riet dem Gemeinderat ab einen Hirsch oder eine Linde zu wählen, mit ziemlicher Sicherheit leite sich der Ausdruck „Hirsch-" im Ortsnamen von der Getreideart Hirse ab, die Aufnahme der Linde in das Wappen müsste schon näher begründet werden. Hirschlanden habe bisher ein historisches Wappen geführt bei dem es - trotz der notwendigen Änderung - bleiben sollte. Dann kam der Vorschlag, statt des Adlers einen Löwen aus dem löwensteinischen Stammwappen in das Gemeindewappen zu übernehmen, da Hirschlanden im gemeinschaftlichen Besitz der beiden Linien Löwenstein- Wertheim-Freudenberg und Löwenstein-Wertheim- Rosenberg gewesen sei.

Mit diesem - zweiten - Vorschlag war der Gemeinderat in Hirschlanden einverstanden. Man bat um einen Wappenentwurf und einen Farb-Vorschlag für die Flagge.
Aus den zwei möglichen Farb-Kombinationen Rot-Silber (Weiß) und Gold (GeIb)-Blau entschied sich der Gemeinderat für die letztere.

Auf Antrag, der Gemeinde verlieh am 17. Juli 1958 das Innenministerium der Gemeinde das neue Wappen.