Baden-Wuerttemberg

Ortsteil Raitenbuch

In Gold (Gelb) auf grünem Dreiberg drei grüne Laubbäume mit schwarzen Stämmen.

Um das Jahr 1120 bestätigte Papst Calixt II. dem Kloster Allerheiligen zu Schaffhausen Zehntrechte in Rettinboch: Dies ist die älteste, freilich erst in einer Abschrift des 13. Jahrhunderts überlieferte Form des Ortsnamens, dessen Grundwort Buchenwald bedeutet, während das Bestimmungswort möglicherweise von einem Personennamen abzuleiten ist. Raitenbuch gehörte zur Herrschaft Lenzkirch und kam mit dieser 1491 an das Haus Fürstenberg. Nach dem Anfall an Baden 1806 war die Gemeinde Teil des Amtsbezirks/Landkreises Neustadt (Hochschwarzwald). Am 1. April 1925 war der auf der Hochfläche nordöstlich des Dorfes gelegene Zinken Berg mit Raitenbuch vereinigt worden.

In fürstenbergischer Zeit und in den ersten Jahren der Zugehörigkeit Raitenbuchs zum Großherzogtum Baden führte die Gemeinde kein Siegel. Wenige Jahre nach der Landeshuldigung von 1811, deren von den Gemeindebürgem unterschriebenes Vollmachtsformular noch unbesiegelt ist, führte Vogt Wittmann ein Siegel, das, von Lorbeerzweigen umgeben, eine gestürzte Pflugschar und darunter die Namensinitialen CW zeigt. Auch sein Nachfolger Villinger führte in seinem Petschaft, dessen Gebrauch zwischen 1825 und 1827 zu belegen ist, in ovalem Perlenkranz eine von seinen Initialen FV beseitete gestürzte Pflugschar. So wird die Pflugschar als Fleckeneichen Raitenbuchs anzusehen sein, das jedoch nicht Aufnahme in die ab 1836 nachzuweisenden Präge- und Farbstempel der Gemeinde fand. Diese zeigten vielmehr lediglich innerhalb von zwei gekreuzten Lorbeerzweigen die Großbuchstaben RB (= RaitenBuch).

Im Jahre 1909 schlug das Generallandesarchiv ein Gemeindewappen vor, das in bildlicher Umsetzung des Ortsnamens in goldenem Schild auf grünem Dreiberg drei Laubbäume in natürlichen Farben zeigen sollte. Der Gemeinderat stimmte diesem Entwurf am 25. Juli 1909 zu. Doch wurden weiterhin ein kurz zuvor angeschafftes Siegel und auch später noch Stempel mit dem bisherigen Siegelbild verwendet. Erst 1955 fand das Gemeindewappen gemäß den Bestimmungen der Gemeindeordnung auch Eingang in die Stempel.