Baden-Wuerttemberg

Gemeinde Schwanau

In Blau ein schwimmender, flugbereiter silberner Schwan mit roter Zunge und schwarzem Schnabel, im rechten Obereck schwebend ein goldenes Dreieckschildchen mit oben gezinntem rotem Balken.

Am 1. Juli 1972 haben sich Allmannsweier, Nonnenweier und Ottenheim zur neu gebildeten Gemeinde Schwanau vereinigt. Wittenweier war am 1. Dezember 1971 in die Gemeinde Ottenheim eingegliedert worden.
Bei der Teilung von 1277 behielten sich die Linien von Geroldseck-Lahr und von Geroldseck-Hohengeroldseck gleiche Rechte an Ottenheim und an der diesem gegenüberliegenden Burg Schwanau nebst ihrem Zugehör vor. Beide waren bedeutsam für die unbehinderte Verbindung zum Elsaß und die Sperre der Schifffahrt auf dem Rhein (Ruppert, Mortenau).
Nachdem Baden schon 1482 die hohengeroldseckische Hälfte Ottenheims hatte erwerben können, kam 1629 bei Auflösung der nassauisch-badischen Gemeinherrschaft das ganze Dorf an die Markgrafschaft Baden-Baden. Allmannsweier, Nonnenweier und Wittenweier gehörten seit 1277 zur Linie von Geroldseck-Lahr. Um 1350 kam der jeweils geroldseckische Anteil als Heiratsgut an die Grafen von Werdenberg (Amtliche Beschreibung). Die drei später in reichsritterschaftlichen Besitz übergegangenen Orte fielen 1806 unter badische Souveränität.
Zur Burg Schwanau berichtet eine alte Chronik: „Daz war daz beste Hus von Gelegenheit and daz böste von raubende, daz man vinden möchte“ (zitiert nach Arthur Hauptmann). Nach erneuten Raubüberfällen auf Straßburger Bürger wurde 1333 das „Raubritternest am Rhein“ von der Stadt Straßburg zerstört. Sie war unterstützt von Kontingenten anderer - auch Schweizer - Städte, weltlicher Herren und des Straßburger Bischofsstuhls. Die Zimmersche Chronik von 1566 berichtet darüber (Barack).
Den genauen Standort der Wehranlagen weiß man nicht mehr. Die Tullasche Rheinkorrektion im vergangenen Jahrhundert veränderte die Landschaft und brachte territoriale Verschiebungen. Badische und elsässische Gemeinden besaßen Gemeindehoheitsrechte auf der anderen Rheinseite. Nach Karl Stiefel betrug bis in die zwanziger Jahre hinein das linksrheinische Banngebiet von Nonnenweier 230 Hektar (= ¼ heutiger Fläche), das von Ottenheim 215 Hektar (= 1/8 heutiger Fläche).
Um das Wappen der neu gebildeten Gemeinde wurde rund drei Jahre unter lebhafter Anteilnahme der Bevölkerung gerungen. Das „redende Wappen“ spielt an auf den Ortsnamen, die Lage und die gemeinsame Geschichte. Alle Ortsteile waren einst Geroldsecker Besitz. Der rote Balken in ihrem goldenen Schild ist hier oben gezinnt als Hinweis auf die Feste Schwanau. Das Blau lässt sich zwanglos als Symbol für den Stellenwert deuten, den man dem Rhein im Gemeindegebiet schon immer beigemessenhat. Das Wappen hat das Landratsamt Ortenaukreis am 1. Juni 1978 verliehen.