Baden-Wuerttemberg

Stadtteil Steinbach (Külsheim)

In Blau ein silberner Schrägbalken, begleitet von zwei goldenen Rosen.

Am 25. Juli 1430 verkaufte Lyse von Luttenbach, Witwe des Jörg von Riedern, dem Grafen Georg von Wertheim das wertheimische Lehendorf Steinbach mit Vogtei und Gericht. Von da an blieb Steinbach bei der Grafschaft Wertheim, der späteren Grafschaft Löwenstein-Wertheim. Die Gemeinde kam infolge der Bestimmungen der Rheinbundakte von 1806 unter die Landeshoheit des Großherzogs von Baden. Sie unterstand dem Amt Wertheim und war von 1813 bis 1819 vorübergehend dem I. Landamt Wertheim zugeteilt. Seit Aufhebung des Bezirksamts Wertheim durch das Gesetz über die Neueinteilung der inneren Verwaltung vom 30. Juni 1936 zählt Steinbach zum Amtsbezirk bzw. Landkreis T’auberbischofsheim.

Das Weistum von 1444 nennt Schultheißen, Schöffen und Gericht zu Steinbach. Das Dorf war nach Külsheim centbar, wohin es einen Schöffen stellte. Das STEINBACHER DORFGERICHTSSIGEL, mit welchem die Gemeinde am 16. August 1811 das Vollmachts-Formular zur Gemeinds-Huldigung und noch 1908 Pfandurkunden besiegelte, gleicht in Form und Ausführung den Siegeln der übrigen 18 Gemeinden des damaligen standesherrlichen Amts Wertheim. Es ist erstmals auf einem Schuldschein vom Jahre 1797 erhalten, dürfte aber schon im Jahre 1765 beschafft worden sein, denn in der Bürgermeisterrechnung für 1765 ist der Posten „ein Petschaft für 55 Kreuzer“ aufgeführt. 1839 bestellte die Gemeinde bei Graveur Gumpel in Karlsruhe ein ovales Schriftsiegel mit der Inschrift GEMEINDEVERWALTUNG STEINBACH. Ein späterer Farbstempel mit der Umschrift GEMEINDE STEINBACH zeigt im gekrönten Schild die Großbuchstaben ST. Nach Aufzeichnungen des Wertheimer Gewerbeschullehrers Fries führte Steinbach 1842 im geteilten Schild den Großbuchstaben S.

Anläßlich der Überprüfung der Siegel und Wappen aller Gemeinden im Amtsbezirk Wertheim empfahl das Badische Generallandesarchiv der Gemeinde Steinbach im Jahre 1908 die Annahme des eingangs beschriebenen Wappens. Der Schrägbalken, ein „Bach“, deutet auf den Ortsnamen und macht so das Wappen „redend“. Die Rosen weisen auf die frühere Zugehörigkeit der Gemeinde zur Grafschaft Wertheim. Der Gemeinderat hat sich in seiner Sitzung vom 18. Januar 1909 mit dem Vorschlag des Generallandesarchivs einverstanden erklärt und noch im gleichen Jahr Dienstsiegel mit dem neuen Wappen beschafft.