Bayern

Gemeinde Gaukönigshofen

In Silber aus einem roten Strunk wachsend eine grüne Staude mit drei Stängeln, daran je drei grüne Blätter.

Als man von 1960 bis 1965 das Rathaus renovierte, fand man am Innentürfries des Sitzungssaales eine ursprünglich farblich gestaltete wappenähnliche Verzierung mit der Jahreszahl 1607 und den Buchstaben G - K, die offensichtlich viele Jahrzehnte farblich vollständig überdeckt war. Dieses Motiv wird seitdem mit Genehmigung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern als Gemeindewappen geführt. Die Wappenbeschreibung lautet: »In Silber aus einem roten Strunk wachsend eine grüne Staude mit drei Stengeln, daran je drei grüne Blätter.«

Genau diese dreistielige und je dreiblättrige »Staude« findet sich auch im Wappen an einer Stuckdecke des Pfarrhauses. Die vornehmlich im 18. Jhdt. gebrauchte Vollform des Wappens der Abtei Oberzell mit dem Priorat Gerlachsheim besteht aus einer nebeneinander geordneten Dreischildkombination: Rechts auf Blau ein roter Doppelhaken, links auf Silber zwei goldene Lilien nebeneinander, darüber und darunter je ein Kreuz, im Mittelfeld das persönliche Wappen des Abtes. Die Bekrönung des Wappens rechts durch die Mitra, links die Abtstabkrümme und in der Mitte der Spangenhelm und darüber nochmals das persönliche Abtswappen in kleinerer Ausführung.

Der sogenannte Doppelhaken ist das Wappen der Abtei Oberzell. Erwird verschieden erklärt, meist als stilisierter Blitz in Erinnerung an das Blitzerlebnis des heiligen Norbert, des Ordensgründers der Prämonstratenser. Dieses Zeichen findet man auch über der Eingangstür des Pfarrhauses. Die beiden Lilien mit den zwei Kreuzen kennzeichnen das Wappen des Priorats Gerlachsheim. Auf dem mittleren Schild wächst aus einem Wurzelgeflecht ein Stiel, der sich oben in 3 Stiele mit je drei Blättern teilt. Links und rechts des Stieles befindet sich je ein Sternchen Es ist dies das persönliche Wappen des Abtes Georg Fasel (1738 - 1747). Haben diese beiden Wappen im Rathaus und im Pfarrhaus etwas miteinander zu tun? Wir kennen noch keine Zusammenhänge, außer der gleichen Form dieser Wappenpflanze.

Jedenfalls ist es ein schönes Zeichen des Wachsens, des Lebens, der Entfaltung und der Hoffnung.
(Aus dem Büchlein „1250-Jahre Gaukönigshofen“ von 1991.)

Durch die Tingierung Silber und Rot wird auf die alten Wappenfarben des Hochstifts Würzburg hingewiesen, das früher die Landeshoheit über die Gemeinde ausübte.