Bayern

Gemeinde Wilhelmsdorf

Geviert von Silber und Schwarz, belegt mit einem goldenen Hugenottenkreuz mit rotem Herzschild, darin ein silberner Sparren beseitet von drei, zwei zu eins gestellten, silbernen Kannen.

Am 24. Juni 1982 erhielt die Gemeinde die offizielle „Zustimmung zur Annahme eines Wappens und zur Führung einer Fahne“. Die Wappenbeschreibung lautet wie oben.
Die Gestaltung geht auf einen Entwurf des Heimatvereines „Eintracht“ zurück. Das Wappen sollte drei geschichtlich bedeutende Vorgänge in Wilhelmsdorf festhalten:
- die Aufnahme der Glaubensflüchtlinge durch Markgraf Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth (= Hohenzollernraute),
- die Gründung des Ortes durch die Hugenotten (= Hugenottenkreuz) und
- die wirtschaftliche und kirchliche Förderung durch das Adelsgeschlecht der Buirette von Ohlefeld (= Herzstück mit Familienwappen).

Das Motiv dieses Kernstückes mit den drei Krügen wurde von dem Wappen derer von Ohlefeld übernommen, das nach der Beschreibung im „kaiserlichen Gnadenbrief, gegeben zu Wien den 22. September 1771“ folgendermaßen aussah: „Als ein mittels breiten roten Kreuzes in 4 gleiche Teile geteiltes und mit einem gekrönten Herzschild versehenes Schild, in welchem Herzschildes blauen Feld ein silberner mit 3 goldenen Krüglen bekleideter Sparren zu ersehen ist. In dem oberen Teil des Kreuzes ist ein bis an dem halben Leib zur rechten Seite gekehrter, gekrönter, mit verbundenen Augen und abfliegenden rot und weißen Bändern, auch Ohr-Perlen und auf der Brust mit einem roten Kreuz bezeichneter Mohr befindlich. Ein jeder der andern 3 Teile des besagten roten Kreuzes enthält eine abfliegende gelb oder goldfarbene Feuersflamme. Im ersten und 4. Feld des Schildes ist ein einwärts folgender, mit doppelt aufgeschlagenen Schwanz und rot ausgeschlagener Zunge zum Grimm gerichteter gekrönter goldener Löwe. Im 2. und 3. Feld aber ein auswärts gespreizter einwärts sehender gekrönter schwarzer Adler ersichtlich; den ganzen Schild bedeckt eine mit Edelgesteinen besetzte, obenauf mit 5 großen Perlen gezierte freiherrliche Kron; auf dieser ruhen 3 offene adlige(?), rotgefütterte, blau angeloffene, mit umhängenden Kleinodien, der rechte mit gold und schwarz, der zur rechten mit silber und blau, der zur linken aber mit gold und rot vermischten herabhangenden ... gezierte goldgekrönte Turniershelm; auf der Cron des rechten steht ein ausgespreizter gekrönter doppelter schwarzer Adler, auf der andern Cron erscheint zwischen zweien einwärts gekehrten schwarzen Adlersflügeln der schon in dem Schild beschriebene, aber einwärts gekehrte Mohr und auf der Cron des 3. Helms entspringt ein wachsender mit doppelt aufgewundenen Schwanz, auch vorgeschlagener roten Zung, in der Pranken einen Ölzweig in die Höhe haltend und einwärts sehender gekrönter goldener Löwe. Die Schildhalter sind 2 mit umhabenden gold und rot gestreiften Schürzen, mit der eine Hand das Schild haltend, die andere auf die Seiten spreizend auswärts sehende Mohren, wie solche freiherrliches Wappen inmitten dieses Unseres Kaiserlichen Gnadenbriefes mit Farben eigentlicher entworfen und gemahlet ist.“

Das Buirettische Wappen war somit viel umfangreicher. Für das Wilhelmsdorfer Wappen genügt das lautmalerische Herzstücke - Buirette heißt soviel wie Krüglein - das allerdings auf roten anstatt wie beim Original auf blauen Grund gesetzt ist. Es ist an der Front und uber der Eingangstür des Neuen Rathauses dargestellt.

Auch das Buirettische Familienwappen ist in Wilhelmsdorf noch an mehreren Stellen zu finden: am Herrengestüihl, an der Front des Alten Rathauses (heute: Ebersbacher Str. 1) und auf verschiedenen Stichen im Sitzungssaal des Neuen Rathauses.