Bayern

Stadt Erlangen

Geteilt und oben gespalten; vorne in Silber ein links gewendeter, golden gekrönter und bewehrter, rot gezungter roter Adler mit goldenen Kleestängeln und von Silber und Schwarz geviertem Brustschild; hinten in Silber ein golden gekrönter und bewehrter, rot gezungter schwarzer Adler mit goldener Halskrone, Kleestängeln und den goldenen Großbuchstaben E und S auf der Brust; unten in Blau über silberner Zinnenmauer wachsend ein doppelschwänziger, golden gekrönter, rot gezungter goldener Löwe.

Das erstmals 1605 überlieferte Wappen der Altstadt E mit ungewöhnlicher Tinktur, in Blau (statt Rot) über silberner Zinnenmauer der wachsende, gekrönte goldene (statt silberne) Löwe von Luxemburg-Böhmen, wurde aus dem seit 1389 nachweisbaren Stadtsiegel übernommen. Am 13.9.1707 erteilte Mgf. ==Christian Ernst für die Neustadt E als W. einen Doppelschild: jeweils in Silber (heraldisch) rechts den roten Brandenburger Adler mit dem gevierten Zollernschild auf der Brust, links den gekrönten schwarzen preuß. Adler mit den Initialen der Mgf. ==Elisabeth Sophie; die Stelle des Helms nimmt der schwarz-weiß gevierte zollersche Bracken- (= Hunde-)Kopf mit schwarz-weißen Helmdecken ein. Nach Erhebung zur 6. ==Landeshauptstadt am 5.3.1708 führten Alt- und Neustadt in gemeinsamen Angelegenheiten das aus ihren drei Schilden zusammengesetzte große Wappen. Die bay. Regierung wollte zunächst alle Erinnerungen an frühere Landesherren aus den Stadtwappen tilgen, doch galt ab 1819 ein auf zwei Schilde unter dem Brackenkopf reduziertes E Wappen mit dem Altstädter Löwen rechts und dem preuß. Adler links, bevor am 4.9.1835 wieder das Vollwappen von 1708 zugelassen wurde: oben rechts in Silber der golden gekrönte und bewehrte, rot gezungte Brandenburger Adler mit goldenen Kleestengeln auf den Flügeln und dem von Schwarz und Silber gevierten Hohenzollernschild auf der Brust; oben links in Silber der golden gekrönte und bewehrte schwarze preuß. Adler mit goldener Halskrone, goldenen Kleestengeln auf den Flügeln und goldenem "E S" auf der Brust; unten in Blau über gefugter silberner Mauer mit drei Zinnen wachsend ein golden gekrönter und rot gezungter goldener Löwe mit Doppelschweif, der eine Acht bildet; über den Schilden ein von Schwarz und Silber gevierter Brackenkopf mit schwarz-silbernen Helmdecken. Für nichtamtliche Zwecke sind die drei Wappenbilder zu einem Schild zusammengefasst. 1977 trat neben das Stadtwappen das ==Stadtsignet "E - Offen aus Tradition". Als Stadtfarben führte die Altstadt vermutlich seit dem 16. Jh. Blau-Gelb, die Neustadt das Schwarz-Weiß der ==Hohenzollern (1843 auch für die Gesamtstadt verwendet); erst im Lauf des 19. Jh. kamen die heute noch gebräuchlichen Farben Rot-Weiß auf, die wohl nicht vom roten Brandenburger Adler auf weißem Grund, sondern eher von dem Franken repräsentierenden Teil des bay. Staatswappens herrühren. Sie finden heute v.a. in Streifenfahnen Verwendung, die nur noch in Ausnahmefällen mit dem amtlichen Stadtwappen versehen sind. Von den eingemeindeten E Vororten führte der Markt ==Bruck als Wappen den hl. Petrus mit Schlüssel in der Rechten, der aus dem Kirchensiegel von 1586 hervorging. Ältere Amts- und Gemeindesiegel besaßen auch Eltersdorf (==Egidienstein) und Frauenaurach.