Bayern

Ortsteil Oberthürheim

Über rotem Schildfuß, darin ein silberner Dichterkranz mit vier silbernen heraldischen Rosen, in silbernem Mauerwerk eine schwarze Tür mit goldenen Bändern.

Aus dem Schreiben der Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns vom 5.10.1961 an den Kunstmaler Hanns Lanninger:
Die durch Ihre eigenen Ermittlungen ergänzten Nachforschungen der Generaldirektion ermöglichen nunmehr, auch den vorliegenden Fall zu einem Ende zu bringen.
Für die Gemeinden Ober- und Unterthürheim ist eine genaue Trennung der Ortsgeschichte in der früheren Zeit nicht ohne weiteres moglich, da der Ortsname meistens nur „Thürheim“ lautet. Es ist daher auch nicht angängig, nur einer der beiden Gemeinden Erinnerungen an den epischen Dichter Ulrich v. Thürheim für ihr Wappen zuzugestehen. Vielmehr dürfte es angezeigt sein, die Wappen der beiden Gemeinden so weit einander anzunähern, als es die bindende Vorschrift der hinreichenden Unterscheidung kommunaler Wappen voneinander zuläßt.
Wie Sie aus den rückseitig auf Ihren Skizzen angebrachten flüchtigen Wappenvorschlägen näher ersehen wollen, ist meine Meinung, daß gemeinsam in beide Wappen das vereinfachte Stammwappen der Thürheim -- zugleich „redend“ für den Ortsnamen -- gesetzt wird. Die Unterscheidung verbürgt, daß für Oberthürheim das Adelswappen oben, für Unterthürheim unten im Schild erscheint. Jeweils im Schildfuß bezw. im Schildhaupt tritt dazu ein unterscheidendes Beizeichen, das sich auf den Dichter Ulrich v. Thürheim speziell bezieht.
Letzteres soll hier der sogenannte Minne- oder Dichterkranz sein, der als Attribut spätmittelalterlicher Dichter verschiedentlich vorkommt. Er ist heraldisch weit besser geeignet als der Dornenkranz (die Helmzier der Thürheim), dessen Wiedergabe insbesondere in der starken Verkleinerung im gemeindlichen Dienstsiegel zu Mißverständnissen füihren kann. Selbst auf Ihrer großformatigen Zeichnung kann man das Gebilde nicht ohne weiteres als Dornenkranz ansprechen.
Die Tür darf nicht gedreht werden, da dadurch ein sonderbarer und mißverständlicher Eindruck entsteht. Wie sie im Schild placiert werden kann, zeigt Ihnen meine Skizze. Gegen die Hinzufügung des Mauerwerkes (silbern bezw. weiß) ist grundsätzlich nichts einzuwenden.
Dem Gegenvorschlag entspricht folgende Wappenbeschreibung für Oberthürheim: Über rotem Schildfuß, darin ein silberner Dichterkranz mit vier silbernen heraldischen Rosen, in silbernem Mauerwerk eine schwarze Tür mit goldenen Bändern.
Sie werden ersucht, den Gemeinderat Oberthürheim von dieser Empfehlung der Faohbehörde zu verständigen.

Entwurfsverfasser Hans Lanninger, Donauwörth.