Rheinland-Pfalz

Beschreibung der Wappen der Mitgliedskommunen der Verbandsgemeinde Ulmen

Ortsgemeinde  Alflen

Ortsgemeinde Alflen
Unter grünem Schildhaupt, darin eine silberne Urne; in Silber eine eingeschweifte rote Spitze mit einem goldenen Sparrenschrägbalken, vorne ein rotes Hifthorn, hinten eine schwarze Muschel.
Die Urne, 1823 in der Gemarkung „Lindenflur“ ausgegraben, weist auf die vor- und frühgeschichtliche Besiedlung des Ortes auch als römischer Vicus hin. Hifthorn, Muschel uns Sparrenschrägbalken stammen aus dem Wappen des Metternich-Winneburg-Beilstein`schen Geschlechts; deren Zeichen sind in den Gerichtssiegeln von 1749 und 1761 enthalten. Das Geschlecht hatte die Herrschaft und große Besitzungen im Ort. Das Weistum von 1494 bestätigt ihnen die Hochgerichtsbarkeit, Jagd- und Forstrechte. 1652 kam das Gericht an die Freiherren von Metternich.

Ortsgemeinde  Auderath

Ortsgemeinde Auderath
In Grün eine eingeschweifte gestützte goldene Spitze, darin eine blaue Krone. Vorn ein silberner Korb mit goldenen Broten. Hinten eine silberne Urne.
Die blaue Krone in goldenem Feld weist auf die Rosenkranzkönigin; sie ist die Schutzpatronin der Kirchengemeinde seit 1938. Korb und Brot in grünem Feld erinnern an einen sehr alten Brauch in der Gemeinde: der jährlichen Ausgabe des Sebastianbrotes in der Kirche. Die Urne in grünem Feld steht für die in den Jahren 1936 bis 1940 gemachten Ausgrabungen römischer Grabhügel, Mauerreste und Tonscherben im Distrikt „Seidert“ und „Hinterschläf“. Die grünen Felder sollen auf die Entstehung des Ortes als Gutshof in mittelalterlicher Rodungszeit und auf die bis heute erhaltene Landwirtschaft hinweisen.

Ortsgemeinde  Bad Bertrich

Ortsgemeinde Bad Bertrich
In schräglinks geteiltem Schild vorne in Gold zwei rundbogige schwarze Arkarden; hinten in Rot ein stürzender, silberner Falke.
Der vordere Schildteil verweist durch die Gebäudeteile symbolisierenden schwarzen Arkaden auf die reichhaltige sakrale und profane architektonische Ausstattung des Bades in römischer Zeit (Tempel, Thermengebäude) und im Mittelalter (alte Kapelle an der Stelle der heutigen katholischen Kirche, bei deren Bau Spolien aus dem antiken Thermengebäude verwendet worden waren); der Bau wurde 1868 durch die Berliner Baudeputation mit Anregungen Friedrich Wilhelms IV. ausgeführt. Der silberne Falke im hinteren Schildteil erinnert an den Berg „Falkenlay“ in der Gemarkung von Kennfus und integriert somit auch diesen Ortsteil in das Wappen.

Ortsgemeinde  Beuren (Eifel)

Ortsgemeinde Beuren (Eifel)
Wappen gespalten durch geschweifte grüne Spitze, darin eine silberne Urne, vorn in Silber ein schwarzes Antoniuskreuz, hinten in Gold drei grüne Ähren.
Das Antoniuskreuz (Glöckchenstab) ist ein Attribut des hl. Antonius, der seit 1956 als Kirchenpatron aufgeführt wird.

Die Ähren sollen an die Entstehungsgeschichte der Gemeinde als Rodungsort und landschaftlicher Gutshof erinnern. In einer Schenkung des Propstes von St. Simeon in Trier aus dem Jahre 1097 wird Beuren „apud buram“ genannt.

Die Urne weist auf die römischen Funde in den Gemarkungen „Burg“ und „Hargarten“ sowie auf einen Römerweg von der Mosel her, wenige hundert Meter davon entfernt.

Ortsgemeinde  Büchel (Eifel)

Ortsgemeinde Büchel (Eifel)
Schild durch eingeschweifte Spitze, darin in Silber 7 schwarze Kreuzchen (1:3:2:1), gespalten; vorne in Grün ein silberner Turm wachsend; hinten in Rot ein silbernes Säulenkreuz mit aus dem Rand wachsendem Sockel.
Die sieben Kreuze nehmen Bezug auf einen alten Brauch: wenn man für einen Schwerkranken betete, wurden die Kreuze aufgesucht. Das erste Kreuz im Ortsteil Georgsweiler war die Ausgangsstelle der Bittgänge; es soll auch an die ehemalige Vikariekirche in Georgsweiler erinnern, die 1886 an dieser Stelle abgebrochen wurde. Die übrigen Kreuze stehen heute noch im Flurbereich. Der silberne Turm steht für die Landwirtschaft und die frühere Windmühle. Im Jahre 1840 wurde der Turm zur Windmühle umgebaut und 1923 zur Wohnung von Wilhelm Hay. Das Kreuz im roten Feld deutet auf die Mauritiuskapelle, benannt nach dem hl. Mauritius im Ortsteil Morschweiler, die im Jahre 1777 noch bezeugt ist.

Ortsgemeinde  Filz

Ortsgemeinde Filz
Von blau und rot gespalten durch eine erniedrigte, eingeschweifte goldene Spitze, darin eine grüne Ähre, vorn ein schräglinkes, silbernes Schwert, hinten ein goldenes sechsspeichiges Katharinenrad und ein schrägrechter Krummstab.
Die Ähren auf goldenem Feld erinnern an den Gutshof zu Filz, welcher 1097 erstmals erwähnt wird, sowie an die Landwirtschaft, die den Ort über Jahrhunderte geprägt hat.

Das Schwert weist auf das Hochgericht der reichsritterlichen Herrschaft derer „von Landenberg“ zu Wollmerath um 1777. Der Galgen stand auf der Gemarkung Filz im Distrikt „Eulenbusch“.

Der Bischofsstab ist das Attribut des hl. Nikolaus und das Rad der hl. Katharina, beide Patronen der Kirchengemeinde, die hl. Katharina bereits seit 1593.

Ortsgemeinde  Gevenich

Ortsgemeinde Gevenich
In Schwarz ein schrägrechter Abtsstab, begleitet oben von drei goldenen Ähren, unten von einem goldenen Hirschkopf mit Kreuz.
Der Abtsstab weist auf die Abtei Brauweiler (b. Köln) hin. Durch eine Schenkung der Polenkönigin Richeza, Tochter des Pfalzgrafen Ezzo und Enkelin Kaiser Otoos II., die einige Jahre im benachbarten Klotten gelebt haben soll, erhielt diese Abtei im Jahre 1051 Güter u.a. auch in Gevenich.

Die drei Ähren deuten auf die frühe ländliche Besiedelung, die keltorömische Ortsgründung und die heutige Landwirtschaft.

Der Hirschkopf mit dem Kreuz ist das Attribut des hl. Hubertus, des Kirchenpatrons der Pfarrgemeinde von 1716 bis heute, dem auch ein eigener Altar in der Pfarrkirche gewidmet ist.

Ortsgemeinde  Gillenbeuren

Ortsgemeinde Gillenbeuren
Schild im Deichselschnitt geteilt, oben in Grün 3 goldene Ähren, vorne in Rot ein goldener schrägrechter Stufenbalken, begleitet von oben 3 unten 2 goldenen Kreuzchen, hinten in Gold ein rotes Schwert schräglinks.
Der Wappenschild weist auf die geschichtliche Vergangenheit der Gemeinde hin. Bereits 1462 besaßen die Winneburg-Beilsteiner (Wappen: Sparrenbalken mit Kreuzchen) das Dorf Gillenbeuren zu Lehen und die Hochgerichtsbarkeit. Das Schwert ist das Zeichen des hl. Martin, er ist der Schutz- und Kirchenpatron der Pfarrgemeinde seit 1552. Die drei Ähren erinnern an die Entstehung des Ortes als Gutshof, der die Naturalprodukte an die Lehnsherrn ablieferte, aber auch an die noch bis heute betriebene Landwirtschaft.

Ortsgemeinde  Kliding

Ortsgemeinde Kliding
Über grün-silber gespaltener erniedrigter Spitze, darin vorn ein silbernes Mühlrad, hinten ein schwarzes Hufeisen, gespalten von Silber und Grün, vorn ein grüner Eichelzweig mit vier Blättern und zwei Eicheln, hinten ein silbernes Patriarchenhochkreuz.
Das Eichenlaub erinnert an den Gerichtsstandort: ein Eichenbaum wurde hier vor 350 Jahren gepflanzt; er wurde am 25.02.1989 zum Naturdenkmal erhoben. Das Doppelkreuz (Patriarchenhochkreuz) ist das Symbol des Klosters Stuben (b. Bremm). Das Kloster war die Patronatskirche von Kliding und Urschmitt; beide Orte unterstanden bereits vor 1454 diesem Kloster.

Das Mühlrad weist auf die beiden Mühlen im Ortsbereich, die urkundlich von 1454 bis 1761 nachzuweisen sind und vom Kloster Stuben verpachtet wurden. Das Hufeisen steht für die Entstehungsgeschichte der Gemeinde als Rodungsort und landwirtschaftlicher Gutshof. Der keltisch-tierische Ortsname „Clydank“ bedeutet „geschützter Ort“, er wird erstmalig 1360 urkundlich erwähnt.

Ortsgemeinde  Lutzerath

Ortsgemeinde Lutzerath
In Silber ein durchgehendes Kreuz, belegt mit schwarzem Schild, darin vorne eine goldene Palme und hinten drei goldene Steine.
Das Kreuz (Kurtrier) veranschaulicht die segensreiche, aufbauende und friedliche Herrschaft der Erzbischöfe und Kurfürsten von 1326 bis zur Besetzung durch die Revolutionstruppen 1799. Palme und Steine weisen auf den Kirchenpatron, den hl. Stephanus, der als Schutz- und Pfarrpatron bereits 1552 nachgewiesen werden kann. Auch im Lutzerather Gerichtssiegel von 1677 ist der hl. Stephanus abgebildet (LHAKo 1 C 11472).

Ortsgemeinde  Schmitt

Ortsgemeinde Schmitt
Wappen zweimal gespalten in drei Farben, rechts grün, in der Mitte gold, links rot. In Grün ein goldener vierblättriger Eichenast mit zwei Eicheln, in Gold ein schwarzes Schwert, in Rot drei goldene Ähren, belegt mit einer goldenen Sichel.
Das Schwert in der Mitte des Wappens ist das Symbol des hl. Mauritius, des Orts- und Pfarrpatrons der Gemeinde; zu seiner Ehre fanden früher an seinem Festtag Pferdesegnungen statt und 1955 wurden ihm zu Ehren eine Glocke geweiht.

Der Eichenast steht für das Wahrzeichen des Ortes, die Kaisereiche am Heiligenhäuschen. Sie wurde anlässlich des silbernen Hochzeitsjubiläums von Kaiser Wilhelm II. im Jahre 1906 gepflanzt.

Sichel und Ähre erinnern an die Entstehungszeit und den frühen alleinigen und heute teilweise erhaltenen landwirtschaftlichen Charakter der Gemeinde.

Stadt  Ulmen

Stadt Ulmen
Unter silbernen Schildhaupt, darin rote Rauten, gespaltener Schild. Vorne in Gold eine schwarze Hellebarde, hinten in Rot eine silberne Burg mit zwei verschiedenen hohen Zinnentürmen.
Stellvertretend für alle Geschlechter mit dem Beinamen „von Ulmen“, angefangen von Walter von Ulmen im Jahre 1121 bis Heinrich Ferdinand Muhl von Ulmen, der als kurtrierischer Kammerherr und als letzter Sprössling des Geschlechtes um 1762 starb, sind im Schildhaupt dir roten Rauten.

Die Hellebarde ist das Attribut des hl. Matthias. Er ist der Kirchenpatron von Ulmen und wird bereits 1372 im Pfarrsiegel und 1654 im Gerichtssiegel geführt.

Burg und Zinnentürme repräsentieren die Ober- und Niederburg, von denen heute die befestigten Ruinen das Wahrzeichen des Ortes sind.

Ortsgemeinde  Urschmitt

Ortsgemeinde Urschmitt
Wappen, gespalten durch eine eingestützte goldene Spitze, darin ein schwarzes Schwert, vorn in Rot ein Patriarchenkreuz, hinten in Grün drei goldene Ähren, unten belegt mit einer silbernen Sichel.
Das goldene Patriarchenkreuz ist das Symbol des Klosters Stuben (b. Bremm): dieses Kloster besaß bereits im Jahre 1190 eine Kapelle in Urschmitt; das Verhältnis zum Kloster blieb bis zur Versteigerung durch die Franzosen im Jahre 1807 bestehen. Das schwarze Schwert weißt auf den hl. Quirinus, der seit 1656 als Schutz. Und Kirchenpatron verehrt wird. Die goldenen Ähren und die silberne Sichel im grünen Feld sollen an die Entstehungsgeschichte der Gemeinde als Rodungsort und landwirtschaftlicher Gutshof erinnern.

Ortsgemeinde  Wagenhausen

Ortsgemeinde Wagenhausen
In Grün unter zwei gekreuzten goldene Getreidehalmen, die Ähren abwärts gekehrt, mittig ein silbernes, sechsspeichiges Wagenrad, unten zwei gekreuzte goldene Kerzen, belegte mit einer silbernen Hand.
Die gekreuzten goldenen Ähren im grünen Feld weisen auf ein in vorkarolingischer Zeit entstandenes Gehöft, in dem sich die Landwirtschaft bis heute erhalten hat. Das silberne Wagenrad bezieht sich auf den Ortsnamen und auf die Wagenbauerfamilien, die früher im Ort tätig waren. Die gekreuzten Kerzen erinnern an den Kirchen- und Schutzpatron, den hl. Blasius, der seit der Erbauung der Kirche um 1730 verehrt wird.

Ortsgemeinde  Weiler

Ortsgemeinde Weiler
In Grün zwei gekreuzte goldene Bischofsstäbe, recht traditionell, links modern mit als Ring ausgeführter, darin drei mit der Krümme verbundene kleine Ringe, unten eine silberne Urne, umrahmt von silbernen Steinen eines Hügelgrabes in Vorderansicht.
Der eine Bischofsstab weist auf den hl. Martin, den Pfarrpatron und Schutzheiligen von Weiler. 307 wählten ihn Klerus und Volk von Tours zum Bischof. Er starb am 08. November 371. Das Martinspatrozinium weist auf eine Filialkirche in Weiler vor dem Jahre 1000.
Der zweite Bischofsstab gehörte dem am 05.September 1904 in Weiler geborenen und späteren Diözesanbischof von Trier Dr. Bernhard Stein, der am 20.Februar 1993 im 89. Lebensjahr, als emeritierter Bischof von Trier verstarb.
Die Urne weist auf die aufgefundenen Grabhügel der Vor- und Frühgeschichte des Ortes Weiler.

Ortsgemeinde  Wollmerath

Ortsgemeinde Wollmerath
In Blau wachsend bis zur Schildmitte eine silberne Burg mit zwei Ecktürmen, in der Mitte belegt mit einem aufrechten schwarzen Flammenschwert. Oben rechts und links je eine goldene Ähre, dazwischen drei silberne Ringe 2:1.
Die Bewohner der Ortschaft Wollmerath haben über Jahrhunderte hinweg ihren Lebensunterhalt von der Landwirtschaft bestritten, was den Ort in Lage und Aussehen charakterisiert. Hierzu wurden die goldenen Ähren aufgenommen. Die letzten Besitzer der Herrschaft Wollmerath waren bis 1798 die Brüder Friedrich Josef und Heinrich von Landenberg. Sie führen in ihrem Wappen drei Ringe. Die Burg stellt die alte Weiherburg dar, die im 17. Jahrhundert durch Kriegswirren zerstört wurde. Charakteristisch für diese Burg waren die mit Zinnen abgeschlossenen Ecktürme. Das Flammenschwert hat zwei Bedeutungen: a) das Schwert war das Zeichen der Gerichtsbarkeit. Im Siegel des Hochgerichts zu Wollmerath, das bis Ende des 18. Jahrhunderts bestand, ist der hl. Michael als Drachentöter dargestellt. b) bis 1552 war der hl. Michael Patron der um 1220 erbauten Pfarrkirche Wollmerath.