Rheinland-Pfalz

Gemeinde Zehnhausen bei Walmerod

Geteilt durch eine erniederigte blaue Wellenleiste, oben in Silber drei Lindenblätter, dreipassweis, mit zwei Fruchtständen in Grün, darüber eine rote Pflugschar, unten ein rotes Gitter.

Die Gemeinde Zehnhausen bei Wallmerod wurde erstmals am 6.2.1364 urkundlich als „Zeenhusen" erwähnt und liegt im ehemaligen Niederlahngau, dem Herrschaftsgebiet der Diezer und Nassauer Grafen. Durch den Diezer Vertrag von 1564 kam das Kirchspiel Meudt, und somit auch Zehnhausen, an das Kurfürstentum Trier. Die Landesherrschaft des „Krummstabes" dauerte 238 Jahre, bis die trierischen Gebiete 1802/03 wieder dem Hause Nassau zugesprochen wurden. Im Volksmund ist der Begriff „Triersch Land" bis heute überliefert und Zehnhausen zählt sich ebenfalls zu den „trierschen" Gemeinden. Im Ortswappen erinnern an die ehemaligen trierschen Landesherren ihre Wappenfarben Silber und Rot. Zehnhausen bei Wallmerod ist eine ländliche Gemeinde und die Gemarkung mit ihren Feldern und Wiesen von der Landwirtschaft geprägt. Seit früher Zeit war die damals typische „Dreifelderwirtschaft" über Jahrhunderte hinweg bis in jüngste Zeit der einzige Broterwerb für die Zehnhäuser Einwohner. Die Landwirtschaft ist im Ortswappen oben durch eine rote Pflugschar als charakteristisches Arbeitsgerät dokumentiert. Landschaftlich liegt Zehnhausen abseits der großen Hauptverkehrswege ohne eine eigene Durchgangsstraße. Dadurch aber hat der Ort seine dörfliche Idylle bewahrt. Die Ostgrenze der Gemarkung bildet der nahe am Ort vorbeifließende „Eisenbach", einem Quellfluss des Gelbaches, mit seiner alten Bogenbrücke, die aus dem Basalt des nahen Zehnhäuser Bruchs" erbaut ist. Im Mittelpunkt des Ortes stehen die 3 im Jahr 1933 gepflanzten Linden, die dem 1967 gegründeten „Lindenverein" seinen Namen gegeben haben. Dieser Verein verkörpert die in Zehnhausen b.W. besonders ausgeprägte Dorfgemeinschaft. Er steht für das enge Zusammenleben, pflegt die Tradition und ist auf dörflicher wie kultureller Ebene aktiv. In besonderer Weise kommt dies in dem seit 1967 nun schon über 30 Jahre stattfindenden und über seine Grenzen weit hinaus bekannte „Lindenblütenfest" zum Ausdruck. So wie die Linden, der Lindenverein und das Lindenblütenfest heute den Ort prägen, so ist symbolisch das Ortswappen durch die 3 grünen Lindenblätter mit den 2 Lindenblüten (Fruchtständen) geprägt. Eine wichtige Funktion hatte früher der „Bonn", der alte Dorfbrunnen, dessen klares Wasser noch heute für die Zehnhausener sprudelt und in den nahen Eisenbach abfließt. Der Brunnen wurde 1988 vom Lindenverein renoviert und mit einem besonderen handgeschmiedeten Schutzgitter abgedeckt. Für den Dorfbrunnen steht im Ortswappen das mit der blauen Wellenleiste verbundene rote Gitter im Schildfuß. Heute ist Zehnhausen b.W. eine dörfliche Wohngemeinde in der Verbandsgemeinde Wallmerod und gehört zum Westerwaldkreis.