Rheinland-Pfalz

Beschreibung der Wappen der Mitgliedskommunen der Verbandsgemeinde Freinsheim

Gemeinde  Bobenheim am Berg

Gemeinde Bobenheim am Berg
In Gold ein schwarzes Gemarkungszeichen.
Genehmigung: 2.9.1983 Bezirksregierung, Neustadt.

Die Gemeinden Bobenheim, Kleinkarlbach und Weisenheim am Berg führten 1519 ein unleserliches gemeinsames Gerichtssiegel. 1714 wurde ein GerichtssiegeI für Bobenheim geschnitten, das lediglich das nicht näher zu deutende Bobenheimer Gemarkungszeichen enthält. Dieses 1781 belegte Siegel wurde nach der Französischen Revolution stets als Bobenheimer Wappen geführt, die Genehmigung wurde 1983 nachvollzogen.

Gemeinde  Dackenheim

Gemeinde Dackenheim
In Rot auf grünem Grund nebeneinander, je in goldener Kleidung mit goldener Krone und silberner Gloriole, rechts die Gottesmutter mit dem Kind auf dem rechten Arm, links die heilige Katharina, in der Rechten ein gesenktes silbernes Schwert mit goldenem Knauf und mit einem zerbrochenen roten Rad zu ihren Füßen, oben zwischen den Kronen und Gloriolen ein sechsstrahliger goldener Stern.
Genehmigung: 13.4.1973 Bezirksregierung, Neustadt.

Das bis 1973 ungenehmigte, seinerzeit von Hupp geschaffene Wappen basiert auf dem bereits 1513 nachgewiesenen, später Umgestaltungen unterworfenen Gerichtssiegel (belegt bis 1768). Die Wappenfiguren Maria mit Kind und Katharina leiten sich von dem früheren Marienpatrozinium der dortigen Pfarrkirche und einer gut dotierten St. Katharinen-AItarpfründe ab. Rad und Schwert sind die Martyrerattribute der heiligen Katharina von Alexandrien, der Stern weist auf die Gerichtshoheit des Ortes hin.

Gemeinde  Erpolzheim

Gemeinde Erpolzheim
Von Blau und Silber gespalten, rechts ein halber rotbewehrter silberner Adler am Spalt, links eine aufgerichtete blaue Weintraube mit grünen Blättern.
Genehmigung: 17.7.1952 Ministerium des Innern, Mainz.

Die Gemeinde Erpolzheim gehörte zur Grafschaft Leiningen und führte deshalb schon in Siegeln des 16. Jahrhunderts (GemA. Erpolzheim) den halben Leininger Adler am Spalt. Daneben findet man schon im 16. Jahrhundert die Traube im Siegel, die später durch eine dreiblättrige Blume ersetzt wurde. So siegelte man in Erpolzheim trotz der Darstellung einer Traube in Hupps Wappenbuch bis in die erste Nachkriegszeit. Das vorliegende Wappen greift die ursprüngliche Form wieder auf.

Stadt  Freinsheim

Stadt Freinsheim
Von Blau und Silber geteilt, oben ein wachsender linksgewendeter rotbewehrter, -bezungter und -bekrönter goldener Löwe, unten ein roter Großbuchstabe F, beseitet von je einer grünbestielten blauen Traube.
Genehmigung: 15.5.1845 König Ludwig I. von Bayern.

Nach anfänglicher, von 1411 bis 1424 nachgewiesener Besiegelung mit dem schwarzen Balken in Silber der Herren von Meckenheim als Ortsherren ist seit 1446 der bis heute gebräuchliche geteilte Schild mit dem wachsenden Löwen belegt, allerdings ist dieser zunächst rechtsgewendet und erscheint erst 1758 - wie bis heute gebräuchlich - linksgewendet. Das Siegel von 1446 enthält bereits in der unteren Schildhälfte den Großbuchstaben F, allerdings beseitet von zwei Rosen. Diese werden später, so 1656, durch Sterne ersetzt. Das Traubenmotiv erscheint erstmals in dem Merians Topographie (1645) beigegebenen Wappen. Die hierin angedeutete Strichelung veranlaßte den Reichsherold, die Feldfarbe Blau vorzuschlagen.

Gemeinde  Herxheim am Berg

Gemeinde Herxheim am Berg
In Rot auf grünem Dreiberg eine aufgerichtete silberne Hacke mit goldenem Stiel.
Genehmigung: 5.8.1960 Ministerium des Innern, Mainz.

Die Gemeinde Herxheirn am Berg oder hangenden Herxheirn besaß zwei völlig verschiedene Gerichtssiegel; während ein jüngeres Siegel den Buchstaben H, beseitet von je einer Rose, zeigt, bringt das ältere, bis 1500 zurückverfolgbare Siegel die oben beschriebene WappendarsteIlung. Der Dreiberg deutet sicherlich die Höhenlage an, die Hacke dürfte ein Gemarkungszeichen sein.

Gemeinde  Kallstadt

Gemeinde Kallstadt
Über goldener Zinnenmauer, darin ein roter Reichsapfel mit goldenem Reif und rotem Kreuz, beseitet von je einer blauen Schießscharte. in Blau ein rotbewehrter silberner Adler.
Genehmigung: 22.6.1962 Ministerium des Innern, Mainz.

Das bereits 1494 erstmals nachgewiesene Gerichtssiegel von Kallstadt enthält in gespaltenem Schild Rauten und Löwe, unten als Ortszeichen ein kleines K, das einem H nicht unähnlich ist. Dieses Siegel ist bis 1502 belegt. Als in dem Vergleich 1506 Kurpfalz die Anteile an der Kallstadter Verpfändung an Leiningen abtrat, das somit alleiniger Ortsherr wurde, ersetzte man das Gerichtssiegel mit den kurpfälzischen Emblemen durch das mit dem Leininger Adler über der Zinnenmauer, das 1519 erstmals bezeugt ist und 1612 durch einen besseren Siegelschnitt ersetzt wurde. Daneben gab es zumindest seit 1711 ein Gemeindesiegel mit einem Reichsapfel, von Hupp als Sester (Getreidemaß) mit Abstreichholz mißgedeutet. Der Reichsapfel als kurpfälzisches Emblem läßt vermuten, daß es bereits vor 1506 gebraucht wurde. Während das 1845 genehmigte Wappen das Gemeindesiegel, das zuvor bereits inoffiziell als Gemeindewappen geführt wurde, übernahm, verbindet das 1962 genehmigte Wappen Gemeinde- und GerichtssiegeI. Die Farben sind jeweils willkürlich, außer dem silbernen Adler in Blau.

Gemeinde  Weisenheim am Berg

Gemeinde Weisenheim am Berg
Von Silber und Schwarz geteilt, oben die miteinander verschIungenen schwarzen Großbuchstaben W A B, unten ein sechsstrahliger goldener Stern, beseitet von je einer silbernen Rose mit goldenem Butzen.
Genehmigung: 4.4.1984 Bezirksregierung, Neustadt.

Weisenheim bediente sich ursprünglich mit Bobenheim und Kleinkarlbach eines gemeinsamen Siegels, belegt zu 1519. Erst 1764 ist ein Weisenheimer Gerichtssiegel belegt, dem das lange gewohnheitsrechtlich geführte, erst 1984 genehmigte Wappen nachgebildet wurde. Es zeigt die Buchstaben WAB = Weisenheim am Berg in Ligatur und in der unteren Schildhälfte wohl den Gerichtsstern.

Gemeinde  Weisenheim am Sand

Gemeinde Weisenheim am Sand
In Rot ein aufrecht gestellter goldener Palmzweig, beseitet von zwei sechsstrahligen goldenen Sternen.
Genehmigung: 19.8.1957 Ministerium des Innern, Mainz.

Die alte Pfarrkirche von Weisenheim am Sand war dem heiligen Cyriakus geweiht, dessen Attribut u. a. der Palmwedel ist. Das derzeitige Wappen ist in seiner Farbgebung willkürlich. Schon ein GerichtssiegeI von 1474 zeigt den Palmwedel. Dieses Siegel wurde im 16. Jahrhundert durch ein anderes ersetzt, das die Figur des heiligen Cyriakus wachsend aus einem Schild mit schräggelegtem Palmwedel zeigt. Die Gemeinde bediente sich dieses Siegels in den Jahren vor der Verleihung von 1957. 1841 bekam sie jedoch den heiligen Laurentius mit Rost als Wappen verliehen. Diese Wappenform war von der Gemeinde 1839 beantragt worden, die sich dabei auf Widders Fehldeutung berief, der, verleitet durch das Laurentius-Patronzinium der neueren katholischen Kirche, das alte Siegel als eine Laurentiusdarstellung mit Rost mißverstand.