Schleswig-Holstein

Gemeinde Kirchnüchel

In Blau eine nach Art eines gotischen Bogens ausgeschweifte silberne Spitze, belegt mit einer roten heraldischen Rose mit grünen Kelchblättern, von der nach unten fächerartig sich verbreiternd drei blaue Ströme ausgehen.

Historische Begründung:
Kirchnüchel besitzt eine mittelalterliche Kirche in der Nähe einer Quelle, die vermutlich bereits in vorchristlicher Zeit als heilig verehrt wurde, und wo in christlicher Zeit eine Marienkapelle entstand. Die Quelle befindet sich heute in einem Teich des Gutshofes Grünhaus. Sie gibt auch dem Gasthaus „Marienquelle“ in Kirchnüchel den Namen.
Nach der Überlieferung gab es in der Kirche eine als wundertätig verehrte Marienfigur, so daß die Kirche im Mittelalter zu einem Wallfahrtsort wurde. Möglicherweise wurden auch der Quelle Heilkräfte zugeschrieben. Die große Anziehungskraft des Wallfahrtsortes dürfte dann den Landesherrn bewogen haben, dem Ort Kirchnüchel ein Marktrecht zu verleihen. Nicht belegt ist allerdings die Überlieferung, es habe in Kirchnüchel als Zeichen der Marktfreiheit eine Rolandfigur gestanden. Kirchnüchel ist seit 1928 selbständige Gemeinde, eingegliedert in das Amt Lütjenburg-Land, Kreis Plön. Seit 1622 hatte das Dorf zum Gutsbezirk Kletkamp gehört. Das Gut Grünhaus war ursprünglich ein Vorwerk zu Kletkamp. Die Grafen von Brockdorff waren somit auch Patrone der Kirche zu Kirchnüchel. Davon zeugt insbesondere das barocke Mausoleum an der Südseite der Kirche.
Dieser geschichtliche Hintergrund gibt dem kleinen Ort eine vergleichsweise große Bedeutung und hebt ihn aus den Reihen anderer kleiner Orte der Umgebung heraus. Das Wappen soll hierauf Bezug nehmen :

- Der gotische Bogen steht für die Kirche, die ja auch Bestandteil des Ortsnamens ist.
- Die Rose als Mariensymbol weist auf die Schutzpatronin der Kirche und der Wallfahrt hin.
- Die auseinanderlaufenden, sich verbreiternden Wellenbalken versinnbildlichen die Marienquelle, ihre Dreizahl soll gleichzeitig auf mehrere im Gemeindegebiet – aus den Hügeln des Bungsbergs – entspringenden Bachläufe Bezug nehmen, darunter wohl auch die eigentliche Schwentinequelle in einem Quellteich des Hofes Kirchmühl.
- Die Farben Weiß (Silber) und Blau leiten sich von den Wappenfarben des Grafen von Brockdorff her, mit dem Rot der Rose nimmt das Gemeindewappen die Landesfarben auf.