Schleswig-Holstein

Ortsteil Satrup

In Rot auf silbernem, rechtshin springendem Pferd ein silberner Gerüsteter, in der Linken einen vorgehaltenen silbernen Schild, in der Rechten eine silberne Lanze haltend.

In den Turm am Nordeingang der Sutruper Kirche ist ein Granit-Quaderstein eingemauert, der auf einem flachen Relief einen galoppierenden Reiter mit Mantel und Lanze zeigt. Er reitet auf einem kleinen, energischen Pferd und ist mit Helm, Schild und Schwert ausgerüstet.

Das Relief stammt aus romanischer Zeit, vermutlich vom Ende des 12. Jahrhunderts. Es konnte bisher nicht geklärt werden, wen das Bildnis darstellen sollte oder welche symbolische Bedeutung es hatte. Auch ist die ursprüngliche Herkunft des Reliefquaders unbekannt. Man vermutet, daß er vom ehemaligen Adelsgut "Satrupholm" kommt.

Durch eine Bürgerinitiative genehmigte die Landesregierung im Jahre 1947 das Gemeindewappen für Satrup, das den galoppierenden Reiter auf rotem Grund zeigt.

Die ehemals unwegsamen Sümpfe, großen Gewässer und dichten Wälder sorgten für eine Sicherheit, die sehr früh schon im Bereich von Satrup eine Siedlung entstehen ließen. Die günstige natürliche Umgebung gab wohl auch den Ausschlag, hier einen Adelssitz zu gründen, dessen Anfänge allerdings nicht mehr sicher festgestellt werden können. Man nimmt an, daß bereits im 12. Jahrhundert eine Ritterburg vorhanden war, die ihren Namen - Satrupholm - von dem aus heidnischer Zeit stammenden Siedlungskern Sattroff/Sattrop übernommen hatte.

Die weitere Entwicklung der Siedlung ist dann wohl auch im engen Zusammnenhang mit der Entwicklung von Satrupholm zu sehen, das eine sehr wechselvolle Geschichte durchlief. Als das Gemäuer schließlich zerfiel, wurde es noch als Baustoffquelle genutzt (z.B. für das Satruper Pastorat).

Der Ort und die Gemeinde Satrup von heute verdanken ihr Entstehen aber vornehmlich den Veränderungen seit dem 18. Jahrhundert, den weitgreifenden Reformen und den neben der bäuerlichen Grundstruktur sich entwickelnden gewerblichen und industriellen Unternehmen. Von 1900 bis heute ist die Einwohnerzahl von etwa 500 auf das sechsfache gestiegen und wenn früher der Kirchturm den Ort Satrup aus der Ferne ankündigte, so sind es heute die Silos und der Schornstein der Fleischwarenfabrik.