In Blau ein achtstrahliges goldenes Spornrad, bewinkelt von acht silbernen Perlen; in der Mitte des Spornrades innerhalb eines goldenen Perlenringes eine große silberne Perle.
Die Stadt Perleberg wurde im 12. Jahrhundert von der aus der Altmark stammenden Adelsfamilie Gans Edle Herren zu Putlitz gegründet und mit Salzwedler Stadtrecht ausgestattet. Das erste Wappen der Stadt geht daher auch auf das Siegelbild des Stadtherrn Johannes Gans von Perleberg zurück (um 1200) und zeigt die flugbereite Gans über einem stilisierten Stadttor.
Erst um 1300, als die Edlen Gans die Stadtherrschaft verloren hatten, legte sich die aufstrebende, selbstbewusste Stadt ein eigenes Siegelbild zu, von dem im Stadtarchiv noch mehrere Ausprägungen an Urkunden von 1349 bis 1513 erhalten sind. Es ist die Urform aller späteren Wappenbilder Perlebergs und zeigt im Schild einen achtteiligen Perlenstern mit einer großen Perle als Zentrum und in den acht Zwickeln stehende kleinere Außenperlen sowie die Umschrift SIGILLVM BVRGENSIVM IN PERLEBERCH (Siegel der Bürger in Perleberg). Damit wählte sich die Stadt ein sogenanntes „redendes Wappen“, das den Ortsnamen bildhaft ausdeutet. Dieses im 14. Jahrhundert festgelegte Wappenbild hat bis heute – trotz aller kurzzeitigen Wandlungen – Bestand, allein die Blasonierung des Wappens wechselte im Laufe der Jahrhunderte durchaus gelegentlich. So war 1753 der Stern rot geworden, trug keine Perlen und der Hintergrund wurde silbern gezeichnet. Um 1850 und noch 1903 wiederum gab es den – heraldisch fragwürdigen - blauen oder auch silbernen Schild mit rotem Stern und blauen Perlen. Erst mit den Wappendarstellungen von Otto Hupp, die dieser seit 1894 für alle deutsche Städte sehr gewissenhaft und quellennah zeichnete, bildete sich schließlich die bis heute gebräuchliche Blasonierung auch des Perleberger Stadtwappens heraus: goldener Stern in blauem Schild mit silbernen Perlen. Seit 1927 ist das Wappen in diesen Farben unverändert über dem Rathausportal und an der Decke im Rathausflur der Stadt zu bewundern und mit einem vom Verein “Herold“ erstellten Gutachten ist diese Version seit 1927 auch die gültige amtliche Fassung. Die Bedeutung des Wappens ist historisch umstritten. Die Perleberger deuten die Perlen jedenfalls so: „unsere Stadt ist durch seine Schönheit die Perle der Prignitz!“.
Hier noch die etwas ungewohnte Variante des Wappens aus dem Jahre 1894, die G. G. Winkel in seinem Buch: „Die Wappen und Siegel der Städte, Flecken und Dörfer der Altmark und Prignitz“ 1894 in Magdeburg herausgegeben hat.
Die heute gängige Version ist dann bereits 1896 von Otto Hupp publiziert worden, die Stadt benutzte aber bis nach dem ersten Weltkrieg die vorherige Version mit dem roten Stern weiter.
Nachstehend noch aus der Museumsbibliothek
a) eine Darstellung des Wappens aus der Geschichte der Kurmark Brandenburg von Johann Christoph Bekmann (Abbildung: Kupferstich, 1752)
Quelle: Stadt- und Regionalmuseum Perleberg
und
b) eine farbige Darstellung des Stadtwappens auf einer Glückwunschadresse der Stadt von 1903, die den farblichen Wandel (also die sog. Blasonierung) zeigt.
Quelle: Stadt- und Regionalmuseum Perleberg