In Rot auf einer silbernen Leiste eine auffliegende gold-bewehrte silberne Gans mit goldenem Halsring, darunter im von gestürzten silbernen Lindenblättern bestreuten Feld eine goldene Urne mit Deckel.
Begründung der Wappenmotive gemäß § 1 Abs. 3 Ziff. 2 KommHzV für das Wappen der Gemeinde Groß Pankow (Prignitz)
Es hatte schon Ansätze gegeben, für das Amt Groß Pankow/Prignitz ein Wappen zu finden. Da diese Bemühungen in den 90er Jahren nicht zuende kamen, wurde bei den lokalen Veröffentlichungen in der Presse aus Gemeinden oder Ämtern ein charakteristisches Merkmal aus dem Amtsbereich als eine Art Logo geführt: Die Bronzeurne aus dem Königsgrab Seddin. Diese 1899 ausgegrabene Hünengrab aus der späten Bronzezeit, im Volksmund lebendig gehalten als Grab eines sagenhaften „König Hinz“ ist der überregional bedeutendste Fund aus prähistorischer Zeit im Gemeindegebiet.
Als ein Bestandteil des Wappens war dieses Motiv in Fortsetzung des zwischenzeitlich verwendeten Logo und als einmalige und ortsgebundene Besonderheit damals schon von Mitgliedern des Amtsausschusses gewünscht worden.
Um auch an die älteste bodenständige Heraldik anzuknüpfen, wurde die weiße flugbereite Gans der Familie Gans Edle Herren zu Putlitz in leicht abgewandelter Form gewählt. Diese Familie hatte im Wendenkreuzzug 1147 weite Gebiete der Prignitz kolonisiert, entlang der Stepenitz von Wittenberge bis zum Oberlauf mit der ältesten regionalen Klostergründung, Marienfließ. Wegen dieser territorialen Bedeutung und weil die Gans noch im Stadtwappen von Putlitz lebendig ist, wurde für das Kreiswappen der Prignitz ebenfalls die Gans gewählt.
Im Gebiet der Gemeinde liegt Wolfshagen mit dem restaurierten Spätbarockschloss der Familie Gans zu Putlitz, Retzin, Heimat des Schriftstellers Gustav zu Putlitz und Groß Pankow, wo das Putlitz’sche Gutshaus zu einer überregional bedeutenden Augen-Tagesklinik ausgebaut wurde. So spannt sich ein Bogen von über 800 Jahren der Wirksamkeit dieser Familie von den frühesten Anfängen bis zur Gegenwart.
Formal war es sinnvoll, die Gans über der Urne erscheinen zu lassen, da sie aber nicht frei im Fluge dargestellt ist, sondern von einer Unterlage flugbereit dargestellt ist, wurde ein silberner Balken eingefügt, auf dem die Gans mit ihren goldenen Füßen steht. Zur Unterscheidung von der ungeschmückten Gans des Ortes Putlitz und des Landkreises hat sie ein goldenes Halsband umbekommen.
Die prähistorische kupferne Urne goldfarbig darzustellen, bot sich an. Neben der die untere Hälfte des Wappens nicht gänzlich füllenden Urne die rote Fläche mit Streuornamenten zu belegen, wurde in Anspielung auf den in der Großgemeinde ebenfalls bedeutsamen Ortsteil Lindenberg eine Bestreuung mit silbernen abwärts gerichteten Lindenblättern gewählt.
gez.
Prof. Dr. Bernhard v. Barsewisch
Vorsitzender der Gemeindevertretung Groß Pankow (Prignitz)