Brandenburg

Stadt Pritzwalk

In Silber eine belaubte und bewurzelte grüne Linde, in deren Krone ein roter Adler schwebt; vor dem Stamm ein schreitender schwarzer Wolf.

Als vor uralten Zeiten sich Handwerker und Bauern hier niederließen und zu bauen begannen, hätten sie einen Wolf unter einer Linde liegen sehen und ihn angeschrien:
" Pritz wolk" oder" Fort Wolf"! So soll Pritzwalk auch zu seinem Stadtwappen gekommen sein:
Es zeigt eine belaubte und bewurzelte grüne Linde, in deren Krone ein roter Adler schwebt, der auf die Zugehörigkeit der Stadt zu den brandenburgischen Immediatstädten hinweist. Vor dem Stamm der Linde schreitet ein schwarzer Wolf. Bei der Abfassung des Stadtsiegels hat der Wolf Pate gestanden, denn es lag nahe, das slawische "valk" mit dem deutschen "Wolf“ zu identifizieren. So entstand eine schöne Sage um den Stadtnamen, die allerdings aus wissenschaftlicher Sicht umstritten ist. Heute trägt das Siegel und die weiß-rote Flagge der Stadt Pritzwalk das beschriebene Wappenbild.


Gutachten des Brandenburgischen Landeshauptarchiv vom 29.4.1993 zum geführten Stadtwappen von Pritzwalk:

„Seitens des Brandenburgischen Landeshauptarchivs bestehen aus historischer Sicht keine Einwände gegenüber dem geführten Stadtwappen von Pritzwalk. Aus heraldischen Gründen ist die vorgelegte Fassung mit einem grauen Wolf wieder in eine schwarze Tingierung des Wolfes zu verändern.

Erläuterung
Die Siegel- und Wappensymbolik der Stadt Prtzwalk wird mit großer Beständigkeit über Jahrhunderte bewahrt. Im Laufe der Zeit traten nur geringfügige Abweichungen auf.

Bereits das älteste nachweisbare Siegel aus dem 13. Jh. (abgebildet in F. A. Voßbergs "Die Siegel der Mark Brandenburg“, 2. Lfg. Berlin 1887, S. 38) zeigt einen Baum mit dem brandenburgischen Adler in der Krone sowie einen schreitenden Wolf. Ein späteres Siegel aus dem 14. Jh. enthält dann einen springenden Wolf (wiedergegeben in Johann Christoph Bekmann "Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg", 2. Theil BerlIn 1753, Tabelle I).

Das älteste überlieferte Siegel der Stadt Prenzlau im Brandenburgischen Landeshauptarchiv hängt an einer Urkunde aus dem Jahre 1525.

Anfangs des 19. Jh. werden dem Adler zeitweilig Schwert und Waage in die Fänge gegeben.Dies kann sich nur auf die Tätigkeit des bereits 1849 aufgehobenen Stadtgerichts beziehen. Diese Fassung findet sich noch in Siebmachers großem und allgemeinen Wappenbuch (Städtewappen 2. Bd. Nürnberg 1885, Tafel 195) und wird sogar in die Wappenbeschreibung in Erich Keysers "Deutsches Städtebuch" (Bd. 1 Stuttgart-Berlin 1939, S. 624) aufgenommen.

In Otto Hupps heraldischem Standardwerk "Die Wappen und Siegel der deutschen Städte, Flecken und Dörfer“ (Frankfurt a. M. 1836; 3. Neudruck-Auflage Benn 1989, S. 59) wird der Adler, korrekt entsprechend dem in der 2. Hälfte des 19. Jh, verwendeten Magistratssiegel, der Zusatzsymbolik entkleidet. Die Symbolik der Stadt Pritzwalk kann als teilweise "redendes“ Wappen angesehen werden. Es ist auch wie vor davon auszugehen, daß mit dem Wolf (slaw. walk) der Stadtname im Siegel bzw. Wappen versinnbildlicht werden sollte.

Demgegenüber brIngt der brandenburgische Adler zum Ausdruck, daß Pritzwalk den Rang einer Immediatstadt besaß. Es war als solche dem Markgrafen bzw. Kurfürsten direkt unterstellt, wie dies auch für andere brandenburgjsche Städte wie z. B. Bernau, Eberswalde, Prenzlau und Treuenbrietzen zutrifft, die ebenfalls den roten Adler im Wappen führen.

Beschreibung des Stadtwappens von Pritzwalk

In Silber eine belaubte und bewurzelte grüne Linde, in deren Krone ein roter Adler schwebt; vor dem Stamm ein schreitender schwarzer Wolf.

Das Stadtwappen von Pritzwalk wird dem Ministerium des Innern in der beschriebenen Fassung (mit der Auflage der Veränderung der Tingierung des WoIfes) zur Bestätigung empfehlen.“


Mit Datum 7.1.1994 erfolgte die entsprechende Genehmigung zur Weiterführung des Wappens durch das Ministerium des Innern des Landes Brandenburg.