Sachsen-Anhalt

Gemeinde Sülzetal

Göpelschnitt in Rot, Grün und Silber, rechts Zahnrad halb überdeckt von schrägrechts gestelltem gespitztem, geflügeltem Merkurstab, alles in Gold; links schräglinks gestellt drei Ähren in Gold, unten über Wellenbalken in Blau, senkrecht stehende dreiblütige Salzaster mit zwei Stängelblättern in Grün, golden besamt, Blütenblätter in Blau.

Die Gemeinde Sülzetal wurde durch den Zusammenschluss der ehemals selbstständigen Gemeinden Altenweddingen Bahrendorf, Dodendorf, Langenweddingen, Osterweddingen, Schwaneberg mit Wirkung ab 01.04.2001 gegründet und besteht seitdem rechtskräftig als erste Einheitsgemeinde in Sachsen-Anhalt.
Seit Juni 2004 besteht die Gemeinde mit Stemmern, als ehemaligem Ortsteil Bahrendorfs, aus acht Ortschaften.

Aus diesem Prozess heraus entstand der begründete Wunsch der Gemeinde Sülzetal, sich durch ein neues Wappen repräsentieren zu können. In der Gestaltung des Wappens sollten drei prägende Aspekte zum Ausdruck kommen, weshalb als Schildteilung der Göpelschnitt gewählt wurde:
Die traditionelle landwirtschaftliche Nutzung der Region soll ebenso wie die Neuansiedlungen von Gewerbegebieten mit Logistikunternehmen, Handelsbetrieben, Nahrungsmittelbetrieben und künftig verstärkt produzierendem Gewerbe sichtbar werden.
Gleichermaßen soll die Natur der Region, einzigartig geprägt durch die häufig vorkommenden Salzquellen mit der daraus entstandenen einzigartigen Salzpflanzflora, repräsentiert werden.

Die Gemeinde Sülzetal wird wesentlich geprägt durch die seit Jahren wachsende Zahl der Ansiedlungen verschiedenster Unternehmen und Einrichtungen in den Gewerbegebieten. Allein in Osterweddingen, dem Verwaltungssitz der Gemeinde, verdoppelte sich in den letzen Jahren die Einwohnerzahl auf 2000, die Zahl der Arbeitsplätze der Unternehmen ist mit 7000 rund dreimal so groß. Die Gestaltung des Wappens musste das Neuartige und Vielfältige gegenwärtiger Gewerbeansiedlungen, zu denen beispielsweise Logistikunternehmen, Handelsunternehmen, Nahrungsmittelproduzenten und produzierenden Gewerbe gehören, widerspiegeln. Damit sollte ebenfalls eine Neubewertung, zumindest ein Überdenken des Begriffes Gewerbe einhergehen.

Als ein Teil der Symbolisierung genannter Gewerbegebiete, als neue Form von Industrieansiedlungen, wurde das Zahnrad gewählt. Allein als Symbol – statisch, einfach – kann es der Darstellung der Vielfalt der Gewerbeansiedlungen nicht gerecht werden, vermittelt jedoch die Begriffe Verknüpfung und Verzahnung deutlich.
Das Zahnrad wurde verbunden mit dem Merkurstab (Caduceus). Der römische Gott Merkur (griechisch Hermes), Gott des Handels und Gewerbes, zugleich Symbolgestalt des Wohlstandes und des Kaufmannstandes wurde immer dargestellt mit einem Stab in der Hand, dem Merkurstab oder Heroldstab, an der Spitze mit einem Flügelpaar ausgestattet und von zwei Schlangen symmetrisch umwunden.
In der Renaissance stand dieser Stab als Attribut verschiedener Allegorien wie Frieden, Wohlstand, Gerechtigkeit und findet bis in die Gegenwart Verwendung als Symbol für den Ideenkomplex Handel, Wandel, Verkehr und erlaubt damit auch die Erweiterung auf Begriffe wie Kommunikation und Logistik.
Der mit Flügeln versehene Merkurstab wurde zudem mit einer Spitze besetzt, entlehnt dem Wappen Osterweddingens, Verwaltungssitz und Ansiedlungsplatz des größten Gewerbegebietes.
Durch die Verwendung beider Symbole – Merkurstab und Zahnrad – wird damit die in den neunziger Jahren begonnene Entwicklung von der Agrarregion hin zur Region geprägt durch Neuansiedlungen verschiedenster Unternehmen symbolisiert.
Als Tingierung für diesen Teil wurde Rot-Gold gewählt.

Als Tingierung wurde auf Silber Grün für die Pflanzenteile, Blau für die Blütenblätter, Gold für die Besamung und Blau für den Flusslauf gewählt.

Der Region mit ihren fruchtbaren Böden und ihrer seit Jahrhunderten betriebenen traditionellen Landwirtschaft wird durch drei goldene Ähren auf grünem Grund im rechten Teil symbolisiert.

Das Wappen wurde mit Schreiben des Landkreises Bördekreis vom 12.10.2005 und Urkunde vom 18.10.2005 genehmigt.