Sachsen-Anhalt

Stadt Zörbig

Im gelb oder goldenen damaszierenden Feld eines Halbrundschildes befinden sich zwei senkrechte blaue Pfähle.

Das Wappen der Stadt Zörbig ist als Siegel seit dem 28.12.1445 auf einer Huldigungsurkunde der Stadt für Kurfürst Friedrich II. von Sachsen nachweisbar. Von einer offiziellen Wappenverleihung ist dem Landeshauptarchiv Magdeburg nichts bekannt.
Zörbig gehörte allerdings bis 1815 zu Kursachsen, doch auch dem dadurch zuständigen Sächsischen Hauptarchiv Dresden liegt kein Wappenbrief vor.
Auf Grund dieses Fehlens hat die Stadt Zörbig 1994 einen Antrag auf Genehmigung zur Führung eines Wappens gestellt. Der Regierungspräsident des kommunalrechtlich zuständigen Regierungspräsidiums Dessau, Dr. Hoffmann, genehmigt am 06.09.1994 diesem Antrag und legimitierte damit die bisherige Wappennutzung der Stadt Zörbig.

Das noch heute gebräuchliche Zörbiger Stadtwappen ist sehr einfach. Im gelb oder goldenen damaszierenden Feld eines Halbrundschildes befinden sich zwei senkrechte blaue Pfähle. Das Wappen dokumentiert damit die Zugehörigkeit der Stadt zur Grafschaft Wettin.
Zum Haus Wettin gehörte auch die ehemalige Mark Landsberg. Hier wurden die blauen Pfähle entlehnt. Die sogenannten „Landsberger Pfähle“ kamen zuerst in einem Siegel Otto´s des Reichen vor, welcher 1125 geboren wurde und von 1156 bis 1190 als Markgraf von Meißen herrschte. Ihre Zahl schwankte anfänglich, doch seit dem 13. Jahrhundert sind es zwei. Ab 1291, wo Landsberg an Brandenburg überging um dann aber später zurück erworben zu werden, weisen die Wappen der Wettiner keine Pfähle mehr auf. In einigen Stadtwappen, zum Beispiel von Leipzig und Chemnitz als blaue oder bei Dresden als schwarze, sind sie jedoch vereinzelt erhalten geblieben.
Zum Wappen gehörte früher noch ein Schildhalter in unterschiedlichsten Darstellungen. Am gebräuchlichsten war allerdings eine Engelgestalt, von der später nur noch über dem Wappen der Kopf abgebildet wurde. Spätestens nach der Säkularisation wurde offiziell gänzlich auf de geflügelten Engelskopf verzichtet, wird aber in romantisierenden Darstellungen gelegentlich bis zum heutigen Tag verwendet.
Konrad Reiß / 2007

Stadtwappen am Rathaus Zörbig, Wappen am Rathaus