Mecklenburg-Vorpommern

Stadt Wismar

Das Wappen der Hansestadt Wismar zeigt in Silber über blauem Wellschildfuß, darin drei (2:1) silberne Fische, die oberen zugewendet, der untere nach links gekehrt, eine nach links schwimmende rote Kogge mit zwei silbernen Streifen längs der Deckslinie, goldbeschlagenem Ruder und goldenem Bugspriet; am Mast eine goldene Tatzenkreuzspritze, darunter eine nach links wehende, zweimal von Silber und Rot längsgestreifte Flagge, ein goldener Mastkorb und ein goldenes Schild, dieser belegt mit einem herschauenden schwarzen Stierkopf mit silbernen Hörnern, goldener Krone, geöffnetem Maul, ausgeschlagener roter Zunge und abgerissenem Halsfell, das bogenförmig ausgeschnitten ist und sieben Spitzen zeigt; auf dem Bug der Kogge eine nach links gekehrte widersehende natürliche Möwe.

Die Hansestadt Wismar verfügt über ein aktuelles, amtliches Wappen (seit 1994, das sog. Koggenwappen) und ein historisches Wappen oder Signet, das sog. Stierkopfwappen.

Das Wappen wurde 1946 unter Vorbehalt einer endgültigen Regelung durch den Präsidenten der Landesverwaltung Mecklenburg-Vorpommern bestätigt, am 30. Juni 1994 durch das Ministerium des Innern in der neu gestalteten Fassung anerkannt und unter der Nr. 27 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.

In dem nach dem Siegelbild des SIGILLVM WISSEMARIE CIVITATIS – überliefert zuerst 1354 – gestalteten Wappen verdeutlicht die Kogge, das typische Handelsschiff der Hansezeit, in eindrucksvoller Weise die Haupterwerbsquelle der Wismarer Einwohner, den Fernhandel der Kaufleute. Während die Tingierung des Schiffes und der Flagge Wismar als eine im engen Bündnis mit dem hansischen Vorort Lübeck stehende Seestadt kennzeichnet, verweist der schwarze Stierkopf auf die fürstliche Oberhoheit. Eine weitere Erwerbsquelle sollen die Fische versinnbildlichen, den Fischfang, insbesondere den Heringsfang, und den Fischhandel. Die Möwe ist wahrscheinlich durch Umdeutung einer im ältesten Stadtsiegel an dieser Stelle sichtbaren Rah entstanden.

Historisches Wappen Wismar Das frühere, ehemalige Wappen der Stadt Wismar:
Gespalten, rechts in Gold ein halber herschauender schwarzer Stierkopf mit silbernen Hörnern, goldener Krone, geöffnetem Maul, ausgeschlagener roter Zunge und abgerissenem Halsfell am Spalt; links vier Querbänder gleicher Breite von Silber und Rot.
Dieses darf als Wappenzeichen (Signet) weiterverwendet werden.
Das Wappen wurde am 10. April 1858 von Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin festgelegt.

Wohl seit dem letzten Jahrzehnt des 13. Jh. führte die Seestadt Wismar ein Wappen, das in der Literatur als Stierkopfwappen bezeichnet wird. Überliefert ist seine Darstellung in dem Wappenbild des SECRETVM BVRGENSIVM DE WISMARIA – dessen ältester Abdruck von 1311 stammt. Das nach diesem Sekretsiegel gestaltete Wappen wurde im April 1858 festgelegt und findet sich heute noch im Thronsaal des Schweriner Schlosses.