Mecklenburg-Vorpommern

Stadt Neubukow

Die Stadt Neubukow führt ein Wappen. Das Wappen zeigt in Silber eine grüne Buche mit Wurzeln und Blättern, in deren Zweigen ein goldener Schild steht, auf dem Schild ein hersehender schwarzer Stierkopf mit silbernen Hörnern, geöffnetem Maul, ausgeschlagener roter Zunge und abgerissenem Halsfell, das bogenförmig ausgeschnitten ist und sieben Spitzen zeigt sowie einer goldenen Krone, die fünf abwechselnd mit Blattornamenten und Perlen besteckten Zinken zeigt.

Auszug aus der Chronik der Stadt Neubukow von Walter Haak
Das Wappen der Stadt zeigt „auf silbernem Grund eine bewurzelte grüne (oder auch braune) Buche mit grünen Blättern. Zwischen den sich gabelnden Ästen thront ein goldener Schild, in dem sich ein schwarzer, golden gekrönter Stierkopf mit sogenanntem Halsfell befindet“. Es wird als redendes Wappen bezeichnet, weil es den Namen der Stadt auszudeuten versucht. Dieser setzt sich zusammen aus der Vorsilbe „Neu“ und dem Stammwort „Bukow“, das so viel wie Buchenort bedeutet. Das Wort „Bukow“ bezeichnet also zweifellos die Buche, hergeleitet aus dem Slawischen „buky“. Es standen hier früher sicher ausgedehnte Buchenwälder, die zur Charakterisierung des Bezirkes und später des Ortes herangezogen wurden.
Ursprünglich war es wohl die Benennung für den ganzen Bezirk (die Vogtei), einschließlich des Ortes.
In einer Urkunde aus dem 15. Jahrhundert heißt es „aus dem Bughe“, weiter „Nova Bucowe“. Im Amtsbuch von 1558 lesen wir „Nien Buckow“ und 1699 heißt es „Newen Bukow“. Im Jahre 1270 taucht zum erstenmal der Name Neubukow im Gegensatz zu Alt-Bukow auf, - ackta sunt hec in Noua Buchowe -‚ dann unter dem Datum 31. März 1306 - „in Noua Bokow“
Von besonderer Bedeutung für das Wappen der Stadt ist der Stierkopf. Der Stierkopf ist seit dem Fürsten Nikolaus II. (1219 bis 1225) das Wappentier der mecklenburgischen Fürsten. Er dokumentiert also feudalen Besitz. „Die Bürger der Stadt waren Untertanen der mecklenburgischen Fürsten und Herzöge, und die Stadt befand sich in deren Besitz. So thront der Stierschild auf dem Wipfel des Baumes und steht nicht etwa darunter. Denn die dominierende Stellung dieses Stierkopfes war von größter Bedeutung. Hätte der Rat der Stadt sich im Feudalismus erkühnt, den Stierschild unter die Buche zu setzen, wäre das offenem Aufruhr gleichgestellt worden.“
Das älteste bekannte Siegel der Stadt zeigt eine ausgerissene Buche, deren Wurzeln in die Umschrift gehen; zwischen den sich ausbreitenden Zweigen ein Schild mit dem Mecklenburger Stierkopf. Die Umschrift lautet: „Secretum Opidi, Nye Bucow“.
Die Urkunde des Rates der Stadt mit diesem Siegel ist um 1310 ausgestellt. Das Original befand sich im Lübecker Stadtarchiv.