Mecklenburg-Vorpommern

Gemeinde Neuburg

In Silber, im Schildfuß im blauen Gewässer mittig ein nach rechts gekehrter silberner Fisch, darüber eine gewölbte goldene Steinbogenbrücke, über die sich eine ausladende rote Burg mit drei Türmen und jeweils fünf überstehenden Zinnen erhebt.

Die Gemeinde Neuburg mit den Ortschaften Hagebok, Ilow, Kartlow, Lischow, Madsow, Nantrow, Neuburg, Neuendorf, Neu Farpen, Neu Nantrow, Steinhausen, Tatow, Tillyberg, Vogelsang und Zarnekow liegt nordöstlich der Hansestadt Wismar im Landkreis Nordwestmecklenburg.

Der namensgebende Ort Neuburg wurde urkundlich erstmals im Jahre 1219 erwähnt. Der Name deutet auf die jüngere von zwei obodritischen Burgen hin. Die Burganlage bestand aus drei Wällen, ein vierter in Richtung des Weges nach Wismar war der Burg nördlich vorgelagert. Das Burgplateau lag etwa 30 Meter höher und wird heute als Festplatz genutzt. Bei Grabungen am südlichen Teil des Plateaus wurden einst Reste der Wehranlage aus Stein freigelegt, die mittlerweile verschwunden sind. Die Lage der Burg war so gewählt, dass man ursprünglich bis zur Ostsee sehen konnte.

Die Neuburg (Novum castrum) wurde vermutlich als Ersatzbau nach 1171 für die Ilenburg errichtet. Urkundlich gesichert ist das Jahr 1219. Im Jahre 1231 beurkundet Johann I. von Mecklenburg auf der Neuburg und lässt diese 1244 bis 1246 nach der Beschreibung Ernst von Kirchberg (1264) für seine Frau Luitgard von Henneberg umbauen, um sie an die gebirgige Landschaft ihrer Heimat zu erinnern. Danach soll hier Anastasia von Pommern, Gemahlin von Heinrich dem Pilger, die Burg bewohnt haben. Wann sie aufgegeben wurde ist unbekannt, aber spätestens 1331 wurde das Burggelände von Herzog Albrecht II. an den Lübecker Ratsherrn Volmar von Attendorn mit umfangreichem landwirtschaftlichem Grundbesitz von 12 Hufen und zehn Katen verkauft und als Ackerland genutzt. Der Kaufvertrag stellt eine sorgfältige Beschreibung der Verhältnisse Neuburgs zu dieser Zeit dar. Die romanisch/gotische Dorfkirche Neuburg wurde zwischen 1220 und 1244 als Residenzkirche errichtet. Der gotische Turm stammt aus dem 14. Jahrhundert. Sie ist eine der stattlichsten und ältesten mecklenburgischen Dorfkirchen. Der Backsteinbau war ursprünglich als vierjochige Basilika mit einschiffigem Chor konzipiert. Die Seitenschiffe wurden später abgerissen und die Arkaden geschlossen. Bauliche Einzelheiten wie der Rundbogenfries unter der Dachtraufe des Schiffes unterstreichen die frühe Bauzeit der Kirche.

Der Farpener Stausee nördlich von Neuburg ist mit 47 Hektar einer der wenigen offenen Wasserspeicher in Mecklenburg-Vorpommern und entstand zwischen 1976 und 1978 durch Anstauung des Farpener Baches. In Neuburg wird dieser von einer historischen Steinbogenbrücke aus dem 18. Jahrhundert überspannt, über die eine ehemalige Poststraße von Lübeck nach Rostock führte und damals die kürzeste Verbindung nach Wismar darstellte. Sie gilt als eine der ältesten erhaltenen technischen Denkmale ihrer Art des Landes.

Die Burg steht füir den Namen und symbolisiert mit ihren drei Türmen den Zusammenschluss der drei Gemeinden Neuburg, Steinhausen (1959) und Hagebök (2002) zur heutigen Gemeinde Neuburg. Jede der 15 Zinnen steht für die 15 Ortschaften der Gemeinde.

Die stilisierte Steinbogenbrücke versinnbildlicht die historisch gewachsenen Beziehungen zum Land sowie zu den Hansestädten Wismar und Lübeck. Der schwimmende Fisch soll den Naturreichtum der Gemeinde und die bedeutende wirtschaftliche Nutzung des Farpener Stausees veranschaulichen.

Entwurfsverfasser: Dr. Neichel, Peter, Rosenthal