Sachsen

Direktionsbezirk (früher):
Chemnitz
Dresden
Leipzig
Gemeinde Wechselburg

In gespaltenem Schild vorn in Silber ein anstoßendes schwarzes lateinisches Kreuz, hinten in Rot drei keilförmig nach links angeordnete Bienen.

Die Genehmigung zur Führung wurde vom Sächsischen Staatsministerium des Innern Dresden am 19.04.1993 erteilt.

Vorgeschichte des Wappens:

Anläßlich der Einweihung des Rathauses am 15. Oktober 1924 wurde ein Siegelbild beantragt und genehmigt.

Die Vorgänge dieser Genehmigung brachte mehrere Entwürfe hervor, wovon einer erhalten geblieben ist.

Schon damals wollte die Gemeinde ein Wappen, dies war jedoch für Landgemeinden nicht üblich und so blieb es beim Siegelbild.

Das Siegelbild war nur schwarz-weiß darzustellen. Später gestaltete man es (ohne Genehmigung) farbig. Im Laufe der Zeit entstanden verschiedene Formen des Siegelbildes, die aus den Bienen undefinierbare Insekten werden ließen.

Mit der Wende bekam die Gemeinde die Möglichkeit ein Wappen zu führen und so entschieden sich die Gemeindevertreter für die Einführung des Wappens und die Anfertigung einer Gemeindeflagge.


Begründung der Symbole und Farben des Wappens:

Das lateinische schwarze Kreuz steht für die Zeit des Deutschen Ritterordens im Kloster Zschillen von 1278 bis 1543.
Bei der Form des Kreuzes beziehen wir uns auf die Abbildung des Schildes auf dem Grabstein des Landkomturs Conrad von Bellersheym, welcher in der Stiftskirche Wechselburg zu finden ist.
Der Deutsche Ritterorden verhalf dem Kloster Zschillen zu Ansehen und Reichtum.

Die Bienen verbildlichen die Ausdeutung von "Zschillen" als "Bienenort" oder verweisen auf die seit Jahrhunderten verbürgte Bienenzucht in unserer Region. In der Chronik über das Kloster Zschillen von W. C. Pfau (1909) steht: "Im Rochlitzer Wald wurde aber noch um den Ausgang des Mittelalters Imkerei betrieben, denn nach der "Bestallungsurkunde des Rochlitzer Försters Heinrich Kinderbruck von 1496 gehörte es zu dessen Obliegenheiten, die "Honigputten" zu beaufsichtigen." Weiterhin heißt es "Die Erträgnisse der Bienenzucht waren für jedes Kloster von größter Wichtigkeit, schon deshalb, weil man viel Wachs zu den Kerzen und Siegeln brauchte. Das die Zschillener Klosterinsassen den Honig nicht verschmähten, geht daraus hervor, daß das Inventarverzeichnis von 1489 an Küchenvorräten u. a. 2 Tonnen Honig aufführt.
An Wachs brauchte die Zschillener Küsterrei jährlich 13 Pfund: 1 Pfund, später 2, hatte das Topfseifersdorfer Hofgut der Küsterrei zu zinsen. ...".
Ende der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts gründete der damalige gräfliche Rentbeamte Tirpitz einen Bienenzüchterverein in Wechselburg. 1885 fand hier die Landesausstellung sächsischer Bienenzüchter aus ganz Sachsen statt. 1911 wurde ein neuer Imkerverein gegründet, der ebenfalls auf eine erfolgreiche Arbeit verweisen konnte.

Die Farben Rot und Silber (Weiß) sind die Farben des Geschlechtes der Herren und Grafen von Schönburg-Glauchau, welche das Geschick ihrer Untertanen und die Entwicklung des Ortes bis 1945 bestimmten. Sie tauschten 1543 ihre Besitzungen in der Sächsischen Schweiz (Hohenstein, Lohmen und Wehlen) gegen das Kloster Zschillen (und die Herrschaft Penig). In dieser Tauschurkunde taucht erstmalig der Name Wechselburg auf.