Sachsen

Direktionsbezirk (früher):
Chemnitz
Dresden
Leipzig
Stadtteil Pockau

In Silber mit schwarzem Schildbord auf dreimal in Blau und Silber geteiltem Wellenschildfuß oberer Teil eines schwarzen Mühlrades sowie sich überschneidend grüner Nadelbaum mit schwarzem Stamm und grüner Laubbaum mit schwarzem Stamm; darüber durchgehendes, oben anstoßendes schwarzes Fachwerkmuster.

Überlegungen, die zur Gestaltung des Ortswappen Pockau führten:
Der Flußname Pockau begegnet uns als pachowe erstmals 1292 in der Hersfelder Urkunde. Er ist auf den später gegründeten Ort übergegangen, der 1365 in der sogenannten Fischereigerechtsame urkundlich belegt ist. In diesem Jahr belehnt Burggraf Albrecht von Leisnig, damals der Fischerei in der Flöha. Die beiden Teilfelder des Ortswappens sollen mit ihren dargestellten Wellen auf Pockau und Flöha verweisen.
Pockau liegt, etwa 400 m über dem Meeresspiegel, in einem reizvollen Talkessel, dort, wo die Pockau in die Flöha mündet. Wälder umrahmen unseren Ort ebesno wie die benachbarten Talsperren (Saidenbachtalsperre und Neunzehnhainer Talsperren).
Diese Naturgegebenheiten Wasser und Wald bilden das Zentrum der gewählten Darstellung, weil sie die Entwicklund des Ortes prägten, wie Fischerei, Flößerei, Köhlerei oder die 12 Mühlen.
Der obere Schildrand wird durch einen markanten Fries von Schrägkreuzen, sogenannten Andreaskreuzen, abgeschlossen. Er steht als Symbol für zahlreiche Denkmale zur Kultur und Lebensweise der werktätigen Menschen. Aus der Fülle historischer Bauten, auf die mit diesem Fachwerkausschnitt der ehemaligen kurfürstlichen Amtsfischerei von 1653 Bezug genommen wird, sei mindestens noch das Technische Denkmal Ölmühle Pockau, seit 1783, hervorgehoben. Goldenes Handwerk setzt sich endgültig mit dem sächsischen Handwerkgesetz vom 9. Oktober 1840 durch, nachdem schon vorher 1724 der Leineweber die Genehmigung erhielt, "Hausleinewand und groben Zwillich auf den Kauf zu weben". Holzhandwerk und -gewerbe stehen dabei im Mittelpunkt. Das Kreissägeblatt soll es symbolisieren. Sind es heute Tischler, Holzdrechsler und Böttcher neben den Möbelherstellern, so waren es früher die Kisten- und Kastelmacher, die es um 1500 bereits gab. Auftraggeber sind Aussteller zur Leipziger Messe. Die Kasteln haben verschiedene Größen und werden ineinander gestellt. Ein Schiebdeckel mit Handgriff bildet den Verschluß. Dieses Gewerbe nimmt im Laufe der Jahrhundete ein immer größeres Ausmaß an und erreicht im 19. Jahrhundert seinen Höhepunkt. Abschließend sei der Schippenmacherei gedacht, die seit 1550 als Gewerbe nachweisbar ist. Aus gutem Kernholz werden mit dem Beil die Rohhölzer gespalten, die dann zu Schippen, Flachsbrechen, Wurfschaufeln, Mulden u.a. verarbeitet werden.