Saarland

Ortsteil Dorf im Bohnental

Durch eine eingebogene Spitze gespalten: oben rechts in Gold zwei schwarze Balken. Oben links in Schwarz ein silberner Zimmermannswinkel, überdeckt mit schräggekreuzten, silbernem, goldgestieltem Zimmermannsbeil und einer silbernen Schrothsäge. Unten in Silber ein grüner Lindenzweig mit 7 Blättern (1:2:2:2).

Das Wappen von Dorf berücksichtigt landesgeschichtliche, kirchengeschichtliche, dorfgeschichtliche und landschaftliche Gegebenheiten.

Der rechte obere Teil des Ortswappens bezieht sich auf die grundherrlichen Verhältnisse in Dorf bis zur Französischen Revolution.

Die erste Jahreszahl, die über Dorf bekannt ist, ist das Jahr 1282, als der Edelknecht Nikolaus von Waderellen ( Wadrill ) sein Erbgut Dorf an den Edelknecht Ludevic von Tholeya ( Tholey ) verkauft. Aus den folgenden 300 Jahren gibt es keine weiteren Nachrichten. Diese setzten wieder im 16. Jahrhundert ein, unter anderem mit dem Steuerregister vom 23.02.1585, in der die so genannte Türkensteuer zur Finanzierung des Abwehrkampfes gegen die vordringenden Türken an die entsprechenden Grundherren entrichtet wurde. In Dorf war dies bis zur Französischen Revolution die Herrschaft Dagstuhl, in deren Machtbereich es zum Hochgerichtsbezirk Schwarzenberg gehörte. Die urkundliche Ersterwähnung des Namens Schwarzenberg war im Jahre 1192, als in einer Streitsache des Trierer Klosters St. Eucharius - St. Matthias mit ihren Vögten zu Wiltingen ein gewisser Gerlacus de nigro monte ( Gerlach von Schwarzenberg ) als Zeuge genannt wurde.
1294 wurde die Burg Schwarzenberg durch alliierte lothringische und kurtrierische Truppen zerstört, aber 15 Jahre später von Thielmann und Hugo Schwarzenberg wieder aufgebaut. Der Burg wurden 1346 sogar durch Karl IV. die Stadtrechte verliehen, allerdings ohne praktische Auswirkungen. Sie gehörte zu dieser Zeit bereits dem Trierer Erzbischof und Kurfürsten Balduin von Luxemburg. Die Herren von Schwarzenberg waren nicht in der Lage ihren Stammsitz zu halten.
Ab Beginn des 15. Jahrhunderts wurde die Burg öfters von den Kurfürsten verpfändet.
1513 wurde Burg und Herrschaft Schwarzenberg nicht mehr von Kurtrier eingelöst, sondern die Hälfte der Herrschaft gehörte der Familie von Flerstein als trierisches Lehen. Die andere Hälfte und die Burg selbst löste 1541 der Kanzler Johann von Enschringen ein, der eine von Schwarzenberg zur Frau hatte. Als 1610 Gerhard von Enschringen als der Letzte seiner Familie starb, erhielt der Domprobst Philipp von Sötern, der spätere Kurfürst von Trier, Burg und halbe Herrschaft. In den folgenden Jahren kaufte er die Teile an den beiden Hochgerichten Dagstuhl und Schwarzenberg auf, um daraus eine zusammenhängende Herrschaft für seine Familie zu bilden.
Die Linie der Herren von Schwarzenberg stirbt im 17. Jahrhundert im Mannesstamm aus. Sie führten in ihrem Wappen auf goldenem Schild 2 schwarze Balken.

Im Jahre 1957 erhielt Dorf als Filiale der Pfarrei St. Willibrord Limbach eine eigene Kirche. Sie wurde 1953 bis 1957 mit großer Opferbereitschaft der Einwohner erbaut und dem Hl. Josef geweiht. Nach dem Evangelium des Matthäus, Mt. 13.55, hatte der Hl. Josef den Beruf des Zimmermanns inne. Der Zimmermannswinkel, das Zimmermannsbeil und die Schrothsäge im linken oberen Feld stehen als Attribute des Hl. Josef. Der schwarze Hintergrund in diesem Feld deutet auf die Asche hin, die beim Brand vom 10.Februar 1870, also unmittelbar vor Ausbruch des deutsch-französischen Krieges, entstand. Den Flammen fielen 11 Häuser, damals fast die Hälfte aller Dorfer Anwesen, zum Opfer.

Der Lindenzweig im unteren Feld steht zum einen für die schützenswerte Natur um Dorf, das 1998 ins Dörferprogramm des Naturparks Saar/Hunsrück aufgenommen wurde. Vorrangiges Ziel hierbei ist die gewachsene Kulturlandschaft zu erhalten. Zum anderen steht er für die alte Linde vor dem ehemaligen Schulgebäude, welches heute als Dorfgemeinschaftshaus benutzt wird. Im Umfeld der Linde finden vielfältige dörfliche Gemeinschaftsveranstaltungen statt. Die Linde stellt somit ein Symbol für das blühende gesellschaftliche Leben in der örtlichen Gemeinschaft von Dorf dar.

Die 7 Blätter des Lindenzweigs erinnern an die 7 Dorfer Bürger die im Sötern-Dagstuhlischen Steuerregister vom 23.02.1585 ( siehe oben ) erwähnt wurden:
     Mayr Glas,
     Theobald dasselbst,
     Johannen Clos,
     Mathis, Bodt von Dorff,
     Junckher Steffen,
     Mathis Lindtscheid,
     Michels Johann von Dorf.

Das Wappen wurde in der Ortsratssitzung vom 7.4.2006 angenommen.

Entwurf und Ausführung: Karl Thome, Schmelz–Limbach.