Saarland

Gemeinde Nohfelden

Unter von Silber und Rot in zwei Reihen geschachtem Schildhaupt durch einen goldenen Pfahl, darin eine rote Wolfsangel, gespalten; vorne in Schwarz ein linksgewendeter rotgekrönter, rotbewehrter und rotgezungter goldener Löwe, hinten in Silber ein goldgekrönter, rotbewehrter und rotgezungter blauer Löwe.

Am 02. August 1982 hat der jetzige Direktor des Landesarchivs Speyer, Herr Dr. phil. Meinrad Maria Grewenig, der Gemeindeverwaltung ein Wappen präsentiert, das die zugrundeliegenden Intentionen der bestehenden Wappen der einzelnen Ortsteile berücksichtigte. Wie man auch aus der Wappenbegründung entnehmen kann, hat der Heraldiker in der Konstellation der Wappenelemente auf historische Gegebenheiten Bezug genommen. Nach fachkundiger Begutachtung durch
das Institut der Landeskunde, Saarbrücken
den Historischen Verein für die Saargegend e.V., Saarbrücken und
den Verein für Heimatkunde im Landkreis Birkenfeld, Birkenfeld
wurde der Entwurf in bezug auf die Territorialfelder etwas vereinfacht. Daraufhin hat der Gemeinderat am 31. Mai 1983 einstimmig beschlossen, den überarbeiteten Wappenentwurf zur Genehmigung vorzulegen.

Am 27. Juni 1983 wurde dann beim Minister des Innern der entsprechende Antrag gestellt.
Die amtliche Verleihung der Rechte zur Führung des Wappens und von Farben an die Gemeinde Nohfelden wurde am 15. Juli 1983 im Amtsblatt des Saarlandes S. 427 veröffentlicht. Die festliche Verleihung erfolgte im Rahmen einer Jubiläumsfeier „10 Jahre Gemeinde Nohfelden“ am 17. März 1984 in der Mehrzweckhalle des Schulzentrums Türkismühle.

“Begründung:

Für das Gemeindewappen von Nohfelden sind drei Faktoren besonders zu berücksichtigen: 1. die Intention der bestehenden Ortsteilwappen, 2. die Konstellation der Ortsteile und ihre historische Zugehörigkeit, 3. die gemeinsame, angemessene Repräsentanz aller Ortsteile der Gemeinde Nohfelden.
Es bestehen Wappen für die Ortsteile: Neunkirchen/Nahe, Nohfelden, Türkismühle und Wolfersweiler. In diesen Wappen wird neben den spezifischen Symbolisierungen der Ortsteile, die sich nur auf die Gegebenheiten des einzelnen Ortsteils beziehen, auch auf die Farben und Wappenelemente der alten Territorialherren Bezug genommen:
bei Neunkirchen/Nahe auf die rote Wolfsangel in Gold der Familie v. Sötern, die das Hochgericht Neunkirchen mit den Dörfern Selbach, Neunkirchen und Gonnesweiler zum Lehen besaß;
bei Nohfelden auf die Farben Gold und Schwarz der Pfalzgrafen von Zweibrücken-Birkenfeld; bei Türkismühle ebenso;
und bei Wolfersweiler auf das Blau und Silber der Grafen von Veldenz. Diese genannten Herrschaftsbereiche decken das heutige Gemeindegebiet weitgehend ab. Ihre Wappenzeichen sind in der unteren Schildhälfte aufgeführt: von (heraldisch) rechts:
der goldene Löwe in Schwarz der Pfalzgrafen von Zweibrücken-Birkenfeld,
die rote Wolfsangel in Gold der Söterner und
der blaue Löwe in Silber der Grafen von Veldenz. Sie repräsentieren die Zeit des alten Reiches.
1814 regelte der Wiener Kongreß die Territorien in Deutschland neu. Seit dieser Zeit (bis 1936) gehört das Gebiet der heutigen Gemeinde Nohfelden zum Fürstentum Birkenfeld, das Teil des Herzogtums (später Großherzogtums und ab 1919 Freistaat) Oldenburg war. Das Fürstentum Birkenfeld führte das silber-rote Schach der hinteren Grafen von Sponheim im Herzschild (der Ortsteil Eisen gehörte bereits vor 1814 zum Gebiet der hinteren Grafschaft Sponheim), die einmal auf Burg Birkenfeld residierten (und dann von den Pfälzer Wittelsbachern beerbt wurden). Der obere Schildteil zeigt das geschachte Silber und Rot der Zeit nach 1817. Es bildet die historische „Klammer“ für alle Ortsteile der heutigen Gemeinde Nohfelden.
In der Konstellation der Wappenelemente zueinander repräsentiert das Nohfelder Gemeindewappen in optimaler und eindeutiger Form alle Ortsteile der Gemeinde Nohfelden.

Entwurf und Ausführung:
Meinrad Maria Grewenig,
Nohfelden/Selbach,
10. April 1983