Niedersachsen

Stadtteil Neuhof

In Gold ein schwarzes Balkenkreuz, belegt mit einem goldenen Abtstab mit silbernem Velum, der wiederum mit einem waagerechten silbernen Karpfen belegt ist.

Der Rat der Gemeinde Neuhof beauftragte 1961 den Graphiker Helbing in Walkenried, einen Entwurf für ein Gemeindewappen anzufertigen. Als Symbole für das Dorfwappen wurden das Balkenkreuz, der Karpfen und der Abtstab gewählt. Diese Zeichen sollten auf die Geschichte des Dorfes hinweisen.

Der Gemeinderat stimmte in seiner Sitzung am 18. Juli 1961 dem vorgelegten Wappenentwurf zu. Der Verwaltungspräsident in Braunschweig genehmigte das Wappen am 11. Oktober 1961.

In Neuhof wählte man das schwarze Balkenkreuz in goldenem Feld aus zwei Gründen:

Einmal führte die Stadt Nordhausen ebenfalls dieses Wappenzeichen, und Neuhof war bis 1945 sowohl wirtschaftlich als auch kommunalpolitisch stark nach Nordhausen orientiert. Zum anderen sollten die Farben auf landschaftliche und wirtschaftliche Eigenheiten des Dorfes hinweisen. Das Gold sollte die Landwirtschaft und wogende Kornfelder versinnbildlichen. Das Schwarz sollte als Hinweis auf die mit Schwarzkiefern bestandenen Waldungen von Neuhof gesehen werden. Der Abtstab im schwarzen Kreuz weist auf die Gründung des Ortes durch die Mönche des Zisterzienser-Ordens hin. Der Karpfen soll daran erinnern, dass die Mönche des Klosters Walkenried in Neuhof Fischteiche anlegten. Noch heute zeugen die als Flurnamen übernommenen Bezeichnungen einiger ehemaliger Seen um Neuhof von dem Fischreichtum. So waren zum Beispiel da, wo heute die „Hegeteichwiesen“ sind, früher einmal Teiche. Und weil man sich damals in der Fischzucht in unserem Raum in der Hauptsache auf Karpfen beschränkte, steht dieser auch im Wappen der Gemeinde Neuhof.

Der Fischreichtum in den zahlreichen Seen, die einmal die Landschaft um Neuhof bestimmten, war wohl ausschlaggebend für die Gründung des Ortes. Im Jahre 1238 erwarb das Kloster Walkenried hier von Graf Dietrich von Honstein für 3 Mark einen Fischteich, den „Kranecse“. Im Jahre 1259 legten die Mönche des Klosters dann am „Kranich-See“ einen Wirtschaftshof an, den „Neuhof“ der dem Ort schließlich den Namen gab. Dieser Hof wird heute als „die Domäne“ bezeichnet.

Zum Territorium des Klosters Walkenried gehörte Neuhof bis 1648, dem Ende des Dreißigjährigen Krieges.

Im Jahre 1323 wurde die Sankt Antonius-Kapelle gebaut, die Ende des 17. Jahrhunderts durch einen Neubau ersetzt wurde.

Neuhof gehörte bis zum 30. Juni 1972 dem Landkreis Blankenburg an. Der Landkreis Blankenburg war 1945 durch die innerdeutsche Grenze geteilt worden. Der westliche Teil dieses Kreises, zu dem Neuhof gehörte, blieb bis 1972 im Lande Niedersachsen unangetastet. Im Zuge der Verwaltungs- und Gebietsreform jedoch wurde er aufgelöst und auf die Landkreise Goslar und Osterode aufgeteilt.

Durch das Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden im Bereich des Harzes wurde Neuhof zum 1. Juli 1972 in die Stadt Bad Sachsa eingegliedert und kam gleichzeitig zum Landkreis Osterode am Harz.