Niedersachsen

Stadt Bad Sachsa

Im gespaltenen Schild vorne in Silber auf grünem Boden ein aus dem Spalt hervorgehender grüner Eichbaum mit sechs goldenen Eicheln; hinten im oberen Viertel ein schreitender schwarzer rotbezungter Hirsch, unten rot-silbern geschacht (3:3:3:2). Die beiden unteren Quadrate sind kaum zur Hälfte sichtbar.

Das Wappen von Bad Sachsa geht in wesentlichen Teilen auf ein Siegel mit der Jahreszahl 1525 zurück. Die linke Schildseite im gespaltenen Schild ist mit der heutigen identisch. Die rechte Schildseite zeigt eine halbe Tanne / Fichte. In Siebmachers Wappenbuch – Erstausgabe 1596 – wird das Wappen der Stadt Sachsa wie folgt beschrieben:
Ein gespaltener Schild, darin vorne eine halbe Tanne auf grünen Boden am Spalte und hinten wieder geteilt. Oben ein schwarzer gehender Hirsch in Silber und unten drei Reihen von Rot und Silber geschacht.
Im Jahre 1627 taucht ein neues Siegel auf mit der Umschrift INSIEGEL DER STADT SACHSA ANNO 1627. Es zeigt vorne nicht mehr die halbierte Tanne, sondern einen halben Laubbaum. Anno 1677 dann ein anderes Wappensiegel. Die hintere Schildhälfte ist beibehalten, die vordere wird beschrieben:
Anstelle der Tanne inmitten des Wappens zwei übereinander stehende Büsche, unten eine schräggelegte Tanne.
Das heutige Wappen der Stadt Bad Sachsa entspricht dem vom Reichsarchiv in Magdeburg 1938 angefertigten Wappenentwurf. Das Motiv ist aber bedeutend älter. Bereits 1838 erhielt der Stadtförster ein Koppel mit Koppelschloß, auf dem der „halbe Eichbaum mit sechs Früchten“ zu sehen war. Die Eiche im Wappen von Bad Sachsa ist also keinesfalls erst im „Dritten Reich“ als Wappensymbol aufgenommen worden.

Der Rat der Stadt Bad Sachsa beschloss am 14. September 1950, daß das Wappen der Stadt in der vom Reichsarchiv Magdeburg gefertigten Ausführung weiterhin Gültigkeit haben sollte. Mit Erlaß vom 2. April 1953 genehmigte der Niedersächsische Minister des Innern dieses Wappen.

Im Wappen von Bad Sachsa blieb die linke Wappenhälfte seit 1525 unverändert. Der schwarze Hirsch ist das Wappenzeichen der Grafen von Klettenberg, zu deren Grafschaft Sachsa im 12./13. Jahrhundert gehörte. Im Jahre 1238 fiel Sachsa an die Grafen von Honstein. Deren Turnier- und Kampfzeichen war das geschachte Schild. Durch die Grafen von Honstein erhielt Sachsa die Stadtrechte. Das Geschlecht erlosch im Jahre 1593.

Die Rechte, die Sachsaer Wappenhälfte, zeigt über die Jahrhunderte entweder einen Nadel- oder Laubbaum. In jedem Falle steht der Baum für die Jagdgerechtsame der Stadt im Harzwald.

Die Gründungszeit für den Ort „Sachsa“ ist unbekannt. Ob mit dem „Saxahu“ in einer Urkunde aus dem Jahre 810 bereits das heutige Bad Sachsa gemeint ist, bleibt zumindest umstritten. Der Name „Saxa“ taucht anno 1219 erstmals in einer Urkunde auf, als „Henricus de Saxa“ als Zeuge eines Gütertauschs zwischen dem Kloster Walkenried und dem Grafen Elger von Honstein benannt wird. In einer Urkunde des Dietrich von Honstein aus dem Jahre 1238 werden dann „comitis colonis de Sassa“ genannt, „des Grafen Ansiedler von Sachsa“. Daraus geht hervor, dass die heutige Stadt auf eine planmäßige Ansiedlung von Bauern durch die Grafen von Honstein zurückgeht. Das wird im übrigen in einer Urkunde aus dem Jahre 1248 bestätigt.

Der Name dürfte auf das althochdeutsche „sahs“ zurückzuführen sein, was soviel wie „Stein, Fels“ bedeutet.

Im Jahre 1452 wurde Sachsa zum Flecken erhoben und erwarb 1525 die „Stadtgerechtsame“. Nach dem Ausgehen des Geschlechts derer von Honstein übernahm 1593 Herzog Heinrich Julius von Braunschweig die Grafschaft und gab Sachsa die Stadtfreiheit. Im Jahre 1648 fiel die Grafschaft an Kurbrandenburg, das spätere Preußen. Friedrich der Große besiedelte die „Pfaffenwiese“ 1774 mit Bewohnern aus nichtpreußischen Nachbarorten. Nach dem Ende der napoleonischen Zeit kam Sachsa 1816 zum Regierungsbezirk Erfurt in der neugegründeten preußischen Provinz Sachsen. Sachsa war ausschließlich nach Thüringen ausgerichtet und war bis 1945 die westlichste Stadt des Kreises Nordhausen.

Die Kinder aus Bad Sachsa besuchten die Mittelschule in Ellrich oder das Gymnasium in Nordhausen. Umgekehrt kamen Schüler von dort in das Pädagogium nach Bad Sachsa.

Kurgäste kommen seit der Mitte des 19. Jahrhunderts nach Sachsa. Das erste Bad wurde 1874 eingerichtet. Aber erst 1905 durfte sich Sachsa auch „Bad“ nennen. Schon 1939 wurde festgestellt, daß Bad Sachsa die Voraussetzungen zur Führung der Bezeichnung „Heilklimatischer Kurort“ erfüllte. Die staatliche Anerkennung erfolgte jedoch erst 1961.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges erlebte Bad Sachsa eine turbulente Zeit. Am 12. April 1945 rückten die ersten amerikanischen Panzer ein. Sie verließen die Stadt wieder am 3. Juli. Ihnen folgten englische Soldaten, die sich aber nach nur drei Tagen zurückzogen. Danach besetzten russische Truppen vorübergehend den Bahnhof. Am 23. Juli rückten wiederum englische Truppen ein. Erst am 10. September 1945 wurde Bad Sachsa in die Provinz Hannover und damit in die britische Besatzungszone einbezogen. Damit kam die Stadt gleichzeitig in den Landkreis Osterode am Harz.

Am 1. Juli 1972 erfolgte im Zuge der Neuordnung der Gemeinden im Bereich des Harzes die Eingliederung der ehemals selbständigen Gemeinden Neuhof, Steina und Tettenborn in die Stadt Bad Sachsa.


Zur Stadt Bad Sachsa gehören folgende Stadtteile.
Bad Sachsa, Stadtteil
Neuhof, Stadtteil
Steina, Stadtteil
Tettenborn, Stadtteil

Eine Übersicht dieser Stadtteile finden Sie auf dieser Wappenübersicht.