Niedersachsen

Stadt Duderstadt

In Rot zwei schreitende goldene Leoparden übereinander.

Die ersten nachweisbaren Privilegien an den Ort Duderstadt durch Herzog Otto das Kind sind erwähnt im Jahre 1247. Duderstadt wählte das Recht der Stadt Braunschweig, das 1279 durch Herzog Heinrich Mirabilis von Braunschweig-Grubenhagen bestätigt wurde. Auf die frühere Zugehörigkeit der Stadt Duderstadt zu Braunschweig ist auch die seit der Mitte des 13. Jahrhunderts bezeugte Übernahme der braunschweigischen Leoparden in das Stadtsiegel zurückzuführen.

Das Wappen ist abgeleitet von dem ältesten Duderstädter Siegel (nebenstehend das Siegel der Stadt Duderstadt von 1255), das zusätzlich zu den beiden Leoparden noch die Siegelumschrift "SIGILLVM BVRiENSIVM IN TVTERSTAT" (v=u) trägt. Dies älteste bekannte Siegel der Stadt stammt aus dem Jahre 1255. Das Wappenbild des Löwen verweist auf den damaligen Stadtherrn, Heinrich Mirabilis (den "Bewunderungswürdigen"), der wie viele Welfen nach Herzog Heinrich dem Löwen das Löwenwappen führte.
Auch die Duderstädter Stadtfarben Blau und Gelb (Gold ) erinnern noch heute augenfällig an die welfische Stadtherrschaft über Duderstadt. Aber aus der Zeit unter den welfischen Herzögen ist mehr geblieben als Wappen und Stadtfarben. Duderstadt wird in dieser Epoche zur Stadt. Um 1250 wachsen die beiden Siedlungskerne um Unter- und Oberkirche durch eine planmäßige Anlage zu einer Siedlung zusammen, die eine Befestigung erhält, der das Marktrecht verliehen wird, die eine Selbstverwaltung der "Bürger" mit Bürgermeister (Schultheiß) und Ratsherren erhält und die sich ein Rathaus erbaut, in dem der Rat tagt und wo Waren angeboten werden - all dies Merkmale, die Stadt und Dorf unterscheiden. Duderstadt wählt auch das Braunschweiger Stadtrecht, der Braunschweiger Rat erteilt in der Folgezeit Rechtsauskünfte in Zweifelsfragen.
Auch die St. Cyriacus Kirche, deren Bau im 13. Jahrhundert beginnt, verdankt ihren Namen der braunschweigischen Herrschaft. St. Cyriacus ist der Name eines Stifts in Braunschweig. Schließlich deutet auch der Name des "Herzogshofes" im Bereich der Unterkirche auf diese Epoche der Duderstädter Geschichte. Als die Zeit der welfischen Stadtherren durch den schrittweisen Verkauf Duderstadts an den Erzbischof von Mainz zwischen 1334 und 1366 endete, hielt das Mainzer Rad als Hoheitszeichen Einzug in die Stadt. Der Rat hielt aber an seinem Siegel und an dem Wappen fest, das heute noch im Rathaus, an der Mariensäule und am Museum der Stadt deutlich sichtbar ist. Die Löwen sind zum Symbol der Stadt geworden, sie sind auch auf Postkarten und anderen Souvenirs dargestellt.
Mit dem Siegel, das die Stadt als juristische Person führen durfte, beglaubigte oder unterfertigte der Rat Urkunden ("Briefe") über Rechtsgeschäfte seit 749 Jahren, es ist in seinen wesentlichen Bestandteilen - den beiden Leoparden - noch immer in Kraft.