Niedersachsen

Ortsteil Wedtlenstedt

In Blau ein im vorderen Obereck von einem goldenen (gelben) getatzten Kreuz beseiteter goldener (gelber) Pferdekopf.

Kreuz:

Die Geschichte Wedtlenstedts ist rund sieben Jahrhunderte lang von der engen Bindung zu geistlichen Institutionen, insbesondere zum Braunschweiger Kreuzkloster, geprägt worden. Schon 1105 (?) (bestätigt 1200 von König Otto IV.) schenkte Graf Dietrich Katlenburg die Kirche von Wedtlenstedt samt Zubehör dem Kloster Katlenburg, das außerdem 7 Hufen und Höfe dort besaß (vgl. Kleinau, Geschichtliches Ortsverzeichnis des Landes Braunschweig, S. 683). Das Kreuzkloster erwarb 1270 neun Hufen herzoglicher Lehen und vier Hufen Eigengut, 1282 einen weiteren Hof, 1384 auch die Katlenburger Höfe; von 1384 bis 1775 war es Patron der Kirche. Das Kreuzkloster war seit 1384 Grundherr aller Höfe außer dem Pfarrgut. Es richtete ein bis 1884 bestehendes Vorwerk ein, dessen Ländereien dann an hiesige Einwohner in Einzelpacht kamen.

Pferdekopf:

Dieser hat eine vierfache Bedeutung:

1. - Nach dem in der Heraldik angewandten Grundsatz „pars pro toto“ (Ein Teil für das Ganze) vertritt er das Sachsenroß als Symbol der alten Sachsen. Wedtlenstedt ist mutmaßlich zwischen 300 und 800 n. Chr. als altsächsische Siedlung entstanden.

2. - Das Pferdemotiv versinnbildlicht die Landwirtschaft, die jahrhundertelang das Berufs- und Erwerbsleben der Wedtlenstedter bestimmt hat.

3. - Noch heute auf Landkarten verzeichnet ist der Flurname „Pferdekoppel“, noch heute z. T. in der Wedtlenstedter Gemarkung (früher zur Gänze).

4. - Wedtlenstedt hat eine besonders enge Verbindung zum Land Niedersachsen, die dadurch gegeben ist, dass der Kloster- und Studienfonds, dessen Erträge zu gemeinnützigen Zwecken verwendet werden, noch heute als Nachfolger des Kreuzklosters der bedeutendste Grundeigentümer im Ort ist.

Farben:

Blau-Gelb sind die alten braunschweigischen Landesfarben. Sie wurden gewählt, weil Wedtlenstedt seit Beginn seiner nachweisbaren Geschichte stets zum Land Braunschweig, zum Herzogtum und späteren Freistaat, gehört hat. Überdies sind es die Farben des ehemaligen Landkreises Braunschweig, dem Wedtlenstedt bis 1974 als selbständige Gemeinde angehörte.