Niedersachsen

Gemeinde Messingen

Von Rot über Gold geteilt, darin oben ein schrägrechts gestelltes goldenes Messer, oben links und unten rechts begleitet von goldenen Eicheln, unten ein blaues Antoniuskreuz mit zwei Glöckchen an den Armen.

Im Jahre 836 schenkten die sonst nicht weiter bekannten Männer Garward und Erp dem Kloster Corvey einen Teil der „silva Massingorum“. Um 1000 wird der Ort als „Massinge“, 1122 als „Massingen“ genannt. Er ging später aus Corveyer Besitz an die Herrschaft Lingen über, die spätestens seit 1328 Besitz der Grafen von Tecklenburg war. Diese verloren 1546 die „Obergrafschaft Tecklenburg“ genannte Herrschaft, die über mehrere Besitzer 1635 in oranische Hand und so 1702 an das Königreich Preußen gelangte.

Kirchlich gehörte Messingen ursprünglich zum ludgerianischen Bistum Münster, wurde aber später dem Bistum Osnabrück zugewiesen. Eine Kapelle mit dem Antonius-Patrozinium ist 1295 erstmals erwähnt. Messingen gehörte damals zur Pfarrei Thuine, von der es erst 1806 als selbständige Gemeinde abgepfarrt wurde.

Das Wappen ist teilweise redend; das Messer in der oberen Schildhälfte spielt auf den Klang des Ortsnamens an, der überdies in volkstümlicher Tradition über Generationen hinweg mit Messern in Verbindung gebracht wird. Da das Messer als Symbol der Identifikation der Einwohner mit ihrer Gemeinde angesehen wird, ist es in das Gemeindewappen aufgenommen worden.

Die Eicheln, die das Messer begleiten, stehen für den Wald der 836 genannten „silva Massingorum“ und für die heute noch baumreiche Landschaft.

Die Teilung des Schildes von Rot und Gold entspricht dem Wappen der Reichsabtei Corvey; die untere Schildhälfte zeigt die umgekehrten Farben der Herrschaft Lingen, die in Blau einen goldenen Anker im Wappen führte. Das Antoniuskreuz mit den Glöckchen bezieht sich auf das Patrozinium der seit 1295 genannten Kapelle bzw. Pfarrkirche und den Patron des seit 1631 bezeugten Schützenvereins.

Entwurf und Ausführung: Dr.Ulf-Dietrich Korn, Münster 1987/88.