Niedersachsen

Gemeinde Hude (Oldenburg)

Über blauem Schildfuß, darin in der Fersenstelle ein goldener Schild belegt mit einem blauen Quadrat, darin vier goldene Windmühlenflügel mit schwarzen Flügelruten und roter Achse, eine rote Kirchenruine in Gold mit zwei von Pfeilern gestützten Spitzbogen, darüber je zwei kleine Spitz-bogen.

Die jetzige Gemeinde Hude (Oldb) bestand früher aus zwei Gemeinden. Dies waren die Gemeinde Hude (Oldb) und die Gemeinde Wüsting. Im Rahmen der Gebietsreform in Niedersachsen wurde die zuvor selbstständige Gemeinde Wüsting in die Gemeinde Hude eingegliedert. Dies hatte auch zur Folge, dass aus zwei verschiedenen Wappen ein Wappen entstand.

Im oberen Teil des Wappens der Gemeinde Hude (Oldb) wird des ehemaligen Klosters gedacht. Die Geschichte Hudes ist mit der des Klosters eng verknüpft. Die Grafenfamilie von Oldenburg schenkte 1232 dem Zisterziensermönchen einen „Hüteplatz“ an der Berne für den Klosterbau. Von 1250 bis 1300 errichteten die Mönche die umfangreichen Klosteranlagen und die Klosterkirche, die zeitweilig auch Grablege der Oldenburger Grafen war. Von 1250 bis 1450 hat das Kloster Hude als Zentrum des religiösen Lebens, der geistigen Kultur und des künstlerischen und handwerklichen Schaffens in der Umgebung einen nachhaltigen Einfluss ausgeübt. 1482 eroberte der Bischoff von Münster Delmenhorst und wurde damit auch Landesherr von Hude. Nach der Reformation verließen 1530 der protestantisch gewordene Abt und viele Mönche das Kloster. Daraufhin löste der damalige Landesherr das Kloster auf und ließ es ab 1536 aufgrund der großen Nachfrage nach hochwertigem Baumaterial größtenteils abreißen. 1547 eroberte der Graf von Oldenburg Delmenhorst zurück und damit wurde Hude wieder oldenburgisch. Bis 1814 gehörte Hude zur Hausvogtei Delmenhorst und kam danach an das Amt Delmenhorst. Mit der oldenburgischen Verwaltungsreform 1933 kam die Gemeinde Holle zu Hude. Nach 1945 wurde Holle unter dem Namen Wüsting und erweitertem Gemeindegebiet auf Kosten Hudes wieder selbstständig. Wüsting wurde aber im Zuge der Niedersächsischen Verwaltungs- und Gebietsreform vom 01. Juli 1972 erneut in die Gemeinde Hude (Oldb) eingegliedert.

Da in nassen Jahren das Binnenwasser der damaligen Vogtei Wüstenlande nicht abfloss, legten die früheren holländischen Siedler Entwässerungsgräben um ihre Felder an und stellten Schöpfwindmühlen auf. So waren diese Schöpfmühlen markant für das Landschaftsbild des Gemeindegebietes und spiegeln sich im unteren Teil des Wappens wider. Die erste Siedlung stand vermutlich schon vor 1150 auf einem Sandberg, wo noch heute die schon 1230 erstmals genannte Kirche von Holle steht. Der Ort gehörte vor 1814 zur oldenburgischen Vogtei Wüstenlande. Bis 1933 hieß die Gemeinde Holle, kam dann jedoch mit der oldenburgischen Verwaltungsreform im gleichen Jahr zur Gemeinde Hude. 1948 wurde sie unter dem neuen Namen Wüsting und erweitertem Gemeindegebiet wieder selbstständig, bis sie im Zuge der Niedersächsischen Verwaltungs- und Gebietsreform vom 01. Juli 1972 erneut der Gemeinde Hude (Oldb) zugeschlagen wurde.

Durch die Farben Gold, Rot und Blau im Gemeindewappen soll an die Wappenfarbe von Oldenburg angespielt werden.