Niedersachsen

Stadtteil Lohnde

In Silber ein rotes Hohlgefäß mit drei Tüllen.

Obwohl es in Lohnde nachweislich einen mittelalterlichen Ortsadel gegeben hat (das Epitaph der Mechthild von Lona aus dem 13. Jahrhundert befindet sich in der Seelzer Kirche), war dem Heraldiker und Grafiker Alfred Brecht über das Wappen dieser Familie nichts bekannt. So konnte er es nicht als Grundlage für ein Ortswappen heranziehen.

Inzwischen kennen wir ein stark beschädigtes Wappensiegel eines Herman de Lon, das Gerald Bredemann abgezeichnet hat (Fundort: Hauptstaatsarchiv Hannover, Cal. Or. 100 Wunstorf Nr. 159, 1371)

So griff Brecht auf einen besonderen frühgeschichtlichen Fund zurück, das Lohnder Tüllengefäß, welches Maurermeister Tölke 1940 in seinem Garten an der heutigen Calenberger Straße nahe der Einmündung Theodor-Heuss-Straße gefunden hat. Mit seinen drei Tüllen und nur jeweils etwa 10 Zentimetern Höhe und Durchmesser ist es ein außerordentlich seltener Fund aus dem Übergang von der Bronze- zur Eisenzeit ca. 700 bis 100 v.Chr., dessen ursprüngliche Zweckbestimmung bei Fachleuten bis heute umstritten ist.