Bayern

Beschreibung der Wappen der Stadtteile der Stadt Karlstadt

Stadtteil  Gambach (Karlstadt)

Stadtteil Gambach (Karlstadt)
In Rot untenfümf goldene Balken, darüber ein silbernes Gotteslamm.
Gambachs Ortswappen bildet oben in Rot ein schreitendes silbernes Gotteslamm ab. Die Figur entstammt dem Gerichtssiegel des 17. Jahrhunderts, die Farben zeigen die Zugehörigkeit zum Hochstift an. Das untere Feld, neunmal von Gold und Rot geteilt, erinnert an die Rienecker Grafen als bedeutende Grundherren in der Frühzeit des Dorfes.

Stadtteil  Heßlar (Karlstadt)

Stadtteil Heßlar (Karlstadt)
Im Schildhaupt schräg geviert von blau und gold, darunter in Blau zwei gekreuzte goldene Flammenschwerter, in den Winkeln drei silberne Kleeblätter.
1190 ist das Ministerialengeschlecht belegt, das den Namen des Dorfes führt und bis zum 16. Jahrhundert besteht.
Sein Wappen sowie das Flammenschwert des Ortspatrons St. Michael und drei Kleeblätter für die landwirtschaftliche Struktur des Ortes stehen im heutigen Dorfwappen.

Stadtteil  Karlburg

Stadtteil Karlburg
In Rot über goldenem Dreiberg win silbernes Einhorn.
Karlburgs Wappen mit dem silbernen Einhorn auf rotem Grund über einem goldenen Dreiberg ist als Gemeindesiegel seit 1569 gebräuchlich. Sein Inhalt geht auf die Schildfigur des Götz Stumpflin zurück, der ab 1337 Burgmann auf der Karlsburg war.
Stadtteil Laudenbach (Karlstadt)
In Blau der Patraon der Kirche St. Ägidius, oben rechts begleitet von einer silbernen Rose.
Die Burg über dem Ort, im Bauernkrieg zerstört, war ebenso Kontrollposten für das Kommen und Gehen auf dem Fluss wie Instrument der Dorfherrschaft. Diese lag von der ersten Erwähnung des Ortes 1133 bei den Grafen von Wertheim und blieb bis 1612 bei deren Erbnachfolgern. Seit etwa 1470 haben die Voite von Rieneck hier ein Rittergut mit einem Schloss.

1612 zieht Bischof Julius das Dorf an das Hochstift, rekatholisiert die um etwa 1590 von den Wertheimer Grafen reformierte Bevölkerung und lässt die St. Ägidius Kirche neu erbauen. Ihr Patron beherrscht das Laudenbacher Ortswappen, in dem gleichzeitig die Wertheimer Rose an die früheren Dorfherren erinnert.
Stadtteil Mühlbach (Karlstadt)
In Silber aus silber-blauem Wellenschildfuß wachsends ein goldenen Mühlrad vor roter Zinnenmauer.
Mühlbach verdankt, wie sein südlicher Nachbarort Laudenbach, Namen und Existenz einem Karstquellenbach. Kaum fünfhundert Meter lang, trieb er zeitweise bis zu sechs Mahlwerke. Mühlen sind hier bereits seit 1358 belegt, doch mag der Bach schon wesentlich früher Standort für das Müllergewerbe gewesen sein, das sich in Franken nachweislich seit dem 11. Jahrhundert der Wasserkraft bedient.

Auf 1303 fällt die Ersterwähnung eines Rittergutes, zu dem spätestens 1438 der Turm zu Mühlbach an der Stelle des heutigen Schlosses gehört.

Die Mühlen sind längst stillgelegt, doch steht das Mühlrad im Bach als redende Figur im Ortswappen,dessen Zinnenschild gleichzeitig an die uralte Karlsburg über dem Dorf erinnert.
Stadtteil Rohrbach (Karlstadt)
Auf rotem Grund in Silber oben eine Mitra mit goldenem Kreuz, darunter ein silberner Wellenbalken, dem zwei goldene Rohrkolben aufgelegt sind.
Die Rohrkolben und der Wellenbalken stehen redend für den Otsnamen. Rot und Silber sind die Farben Frankens, die Mitra verweist auf Rohrbachs Zugehörigkeit zum Hochstift.
Stadtteil Stadelhofen (Karlstadt)
In Grün oben drei silberne Bauernhöfe (2 : 1), darunter zwei gekreuzte goldene Dreschflegel, belegt mit einer silbernen Laubkrone.
Stadelhofen, an der Straße von Karlstadt nach Marktheidenfeld, bestand ursprünglich aus drei Höfen, dem Ober-, Mittel- und Unterhof. Sie waren von der ersten urkundlichen Erwähnung 1487 bis 1833 im Besitz einer langen Reihe fränkischer Adelsfamilien, u. a. der Voite von Rieneck, der Echter von Mespelbrunn, der Kottwitz von Aulenbach, Sickingen, Dalberg und Ingelheim. Erst 1851 löst das Königreich Bayern die Lehensrechte des letzten Besitzers ab.

Das grüngrundige Wappen des Stadtteils Stadelhofen bildet im Schilfhaupt die drei ursprünglichen Höfe ab; darunter nehmen zwei gekreuzte Dreschflegel Bezug auf die auch heute noch stark vom bäuerlichen Vollerwerb geprägte Gemeinde. Den Dreschflegeln aufgelegt ist eine Laubkrone, die Stadelhofen als Adelsbesitz über die Jahrhunderte hinweg kennzeichnet.

Stadtteil  Stetten (Karlstadt)

Stadtteil Stetten (Karlstadt)
Im roten Torbogen zur Kirchenburg von 1691 steht auf weißem Grund eine grüne Traube.
Eng sind schon seit dem 15. Jahrhundert die Verbindungen zu Karlstadt, denn seit jener Zeit sind Stettener als Weinbergsbesitzer am Stein und im Roßtal auf Karlstadter Gemarkung Steuerzahler an die Stadt. Der Weinbau hat in Stetten eine lange Geschichte. 1540 wird es mit einer Anbaufläche von ca. 200 ha als eines der reichsten Weinnester im Hochstift bezeichnet. Um diese Zeit entstand die Reihe eindrucksvoller Fachwerkhäuser, die noch heute das geschlossene Ortsbild des Winzerdorfes prägen.

Die mittelalterliche Kirchenburg um St. Albanus war nicht stark genug, um vor den Wirren des Dreißigjährigen Krieges zu schützen. Verwüstung, Totschlag und Pest entvölkerten den Ort fast. Dennoch wurde die Weinbautradition der Gemeinde nur kurz unterbrochen. Die Überlebenden gaben sie an Neusiedler weiter, die vielleicht aus Böhmen stammten; dies würde den Spitznamen Stockböime erklären, der den Stettenern in den Nachbarorten anhaftet.
Stadtteil Wiesenfeld (Karlstadt)
In Rot ein schreitendes silbernes Gotteslamm.
1351 erlassen die Grafen von Rieneck Rothenfels als zeitweilige Ortsherren eine Dorfordnung, dieses Weistum regelt geltendes Gewohnheitsrecht für Wiesenfeld, dessen Dorfherrschaft vom 15. Jahrhundert an dem Fürstbischof zufällt. Das Wiesenfelder Dorfgericht ist auch für Steinbach, Halsbach und Rettersbach zuständig. Von seinem Siegel aus dem Jahr 1679 ist das heutige Dorfwappen mit dem schreitenden silbernen Gotteslamm auf rotem Grund abgeleitet.