Sachsen

Stadt Borna

Dreigeteilter Schild mit den Grundfarben Gold und Blau. Im ersten Feld zeigt das Wappen den nach links (d. h. nach der linken Körperseite des Schildträgers) gekehrten schwarzen Meißner Löwen, im zweiten Feld einen silbernen Helm mit Helmzier. Diese besteht aus einem rot und silbernen gestreiften Männerrumpf, dem sogenannten "Meißner Judenkopf". Sein bärtiges Haupt trägt eine rot-silbern gestreifte Mütze, die mit einem Pfauenwedel besteckt ist. In der blauen Spitze des Wappens steht eine goldene Kirche mit drei Türmen.

Die feste Wehrkirche unten im Bild,
der Meißner Löwe auf goldenem Schild,
des Meißner Markgrafen Helmzier fein,
das soll das Wappen von Borna sein.


Diese drei Wappenbilder gehen auf die Überlieferung des ältesten Stadtsiegels zurück. Winzig klein sind dort schon der Löwe und der Helm mit dem "Judenhut" zu erkennen - beide führten auch die Markgrafen von Meißen in ihrem Wappen, und mit ihnen dokumentierte die Stadt ihre Zugehörigkeit zur Markgrafschaft Meißen. In der Mitte des Siegels dominierte allerdings eine große, dreitürmige Kirche, die von dem Historiker Prof. O. Kittel als Symbol des Bistums Merseburg bestimmt wurde, in dessen Herrschaftsbereich sich die Stadt entwickelte. Seine Stadtfarben Gold und Blau hat Borna aus dem Stammwappen des Hauses Wettin abgeleitet. Sie gehörten zum Osterland und zur Mark Landsberg und begegnen uns auch im Leipziger Stadtwappen als blau-goldene "Landsberger Pfähle".

Bevor das Wappen seine heutige Gestalt erhielt, war seit dem Jahre 1845 eine bunt bemalte, vergrößerte Form des Stadtsiegels in Gebrauch, die allen Regeln der Heraldik widersprach, so dass das Innenministerium Änderung verlangte. Als Kuriosum kann dieses Wappen an der kostbaren Kassettendecke des Ratssaales im Rathaus betrachtet werden.

Im August 1897 wurde das Wappen, so wie es hier abgebildet ist, durch das Königl. Sächs. Ministerium des Innern offiziell bestätigt und ist seit dieser Zeit unveränderte gültig geblieben.