Niedersachsen

Gemeinde Saterland

In Rot auf einem goldenen Thronsessel eine sitzende, jugendlich gelockte Königsfigur (Karolus Rex) in blauem Gewand mit goldenem Saum, goldenem Überwurf und goldenen Schuhen, in der Linken ein goldenes Zepter, in der erhobenen Rechten einen goldenen Reichsapfel. An den Thron gelehnt ist der Reichsschild, ein schwarzer Doppeladler in Gold.

Zur Erläuterung der Entstehung des Wappens (insbesondere zur Darstellung der Königsfigur) nachstehend ein Auszug aus einem Sonderdruck des Jahrbuches für das Oldenburger Münsterland 1970, der die Wappen der damaligen Vorgängergemeinden Ramsloh, Strücklingen und Scharrel zeigt und erläutert. Aus den drei früheren Gemeinden ist durch die Gebietsreform zum 01.03.1974 die Gemeinde Saterland hervorgegangen.


Gemeinde Ramsloh
In Rot auf einem goldenen, mit einem schwarzkarierten Kissen bedeckten Thronsessel eine sitzende jugendliche gelockte Königsfigur (Karolus Rex) in goldenem Gewand, in der Linken ein goldenes Zepter, in der Rechten ein goldener Reichsapfel, über diesem ein kleiner goldener Schild mit schwarzem Doppeladler.
Vgl. Strücklingen und Scharrel.
Am 12. Februar 1935 verlieh der Minister des Innern in Oldenburg der Großgemeinde Saterland - 1933 aus den Gemeinden Ramsloh, Scharrel und Neuscharrel gebildet - ein Wappensiegel mit Lilienzepter, doppelköpfigem Reichsadler und drei Seeblattern.

Es war auf die gemeinsame Handlungs- und Verwaltungstradition des Saterlandes begründet, die sich mit einiger Sicherheit vom Mittelalter bis zur napoleonischen Zeit nachweisen ließ. Das Kirchspiel Ramsloh war der Mittelpunkt, in der Ramsloher Kirche wurde die Saterlander Archivlade samt dem Landessiegel verwahrt. In der Franzosenzeit ging das meiste Archivgut verloren. Nach 1814 wurden die drei einzelnen Kirchspiele (Ramsloh, Scharrel und Strücklingen) kleinste, für sich bestehende Verwaltungseinheiten; ein gemeinsames Handeln fand nicht mehr statt.

Im Jahre 1945 wurde die Großgemeinde Saterland wieder aufgelöst, aber das historische Bewußtsein gemeinsamer friesischer Vergangenheit ist wach geblieben und findet seinen Ausdruck durch die Pflege des Saterfriesischen und der Anknüpfung kultureller Beziehungen nach Leuwarden (Fryske Akademy) und Aurich (Ostfriesische Landschaft) sowie durch die Gemeindewappen.

Das oben beschriebene Wappen wurde der Gemeinde Ramsloh am 16. September 1954 durch den Niedersächsischen Minister des Innern verliehen.

Gemeinde Scharrel
In Rot auf einem goldenen Thronsessel eine sitzende jugendlich gelockte Königsfigur (Karolus Rex) in blauem Gewand mit goldenem Saum, goldenem Überwurf und goldenen Schuhen, in der Linken ein goldenes Zepter, in der erhobenen Rechten ein goldener Reichsapfel.
Vgl. Ramsloh und Strücklingen.
Nach Auflosung der Großgemeinden Saterland und Barßel wurde die Wappenfrage fur Scharrel, Neuscharrel, Ramsloh und Strücklingen akut.br>
Eine befriedigende Lösung war insofern schwierig, weil drei Gemeinden, die zusammen das historische Saterland bildeten, Anspruch auf das alte Wappen erhoben. In einer Kompromßlösung ging der damalige Staatsarchivdirektor in Oldenburg, Dr. Libbing, davon aus, daß die im alten Saterländer Siegel üerlieferte Konig-Karl-Figur allen drei Gemeinden auch künftig erhalten bleiben müsse. Im einzelnen enthalten die Wappen jedoch kleine Abweichungen, die sich auf die Größe des Lilienzepters und des Reichsapfels sowie auf die Anbringung des kleinen Schildes mit dem doppelköpfigen Reichsadler beziehen. Dabei mußten kleine heraldische Unebenheiten in Kauf genommen werden, wie z. B. beim Strücklinger Wappen, wo auf kurze Strecken Metall an Metall stößt, der Adlerschild an das Gewand.

Der Niedersächsische Minister des Innern hat mit Erlaß vom 2. Juni 1955 das von der Gemeindevertretung am 18. Februar und 21. Dezember 1954 beschlossene Wappen genehmigt.

Gemeinde Strücklingen
In Rot auf einem goldenen, mit einem schwarzkarierten Kissen bedeckten Thronsessel eine sitzende jugendlich gelockte Königsfigur (Karolus Rex) in goldenem Gewand, in der Linken ein goldenes Zepter, in der erhobenen Rechten ein goldener Reichsapfel, unter dem rechten Unterarm ein kleiner goldener Schild mit schwarzem Doppeladler.
Vgl. auch Ramsloh und Scharrel.
Die Wappen gehen zurück auf das mittelalterliche Landessiegel des Saterlandes, das auf die Figur des von den Friesen als Gesetzgeber und Spender vieler Freiheiten hochverehrten mythischen Königs Karl zurückgeht, in dem die Volksüberlieferung Karl den Großen erblickt.

Die Hauptfarben Rot und Gold sind gewählt, um die langjährigen, jahrhundertealten Beziehungen zum Stift Münster auszudrücken. Gleichzeitig sind Gold und Rot auch die altoldenburgischen Farben.

Der Niedersächsische Minister des Innern hat mit Erlaß vom 16. September 1954 der Gemeinde Strücklingen das Recht zur Führung des von der Gemeindevertretung beantragten Wappens verliehen.